Die moderne Schatzsuche, also Geocaching in Österreich, macht jeden Ausflug zum Abenteuer. GPS und Koordinaten führen zu den Aufbewahrungsorten.
Wenn wir uns ehrlich sind, wer hat nicht gerne als Kind nach Verstecken gesucht. Sich auf die Spuren von Geheimnissen begeben. Genau dieses Gefühl fängt das Geocachen wunderbar ein und macht die moderne Art einer Schnitzeljagd zu einem Erlebnis. In der Stadt, am Land, in den Bergen oder verwunschenen Plätzen. Wanderungen und Spaziergänge lassen sich ideal damit verbinden. Es sorgt für Spannung und Abenteuer.
Der Tourismus hat es ebenfalls für sich entdeckt. Wie das funktioniert? Geocacher legen an den unterschiedlichsten Orten Dinge und Notizbücher in Behälter, die von anderen mit einem GPS-fähigen Gerät gesucht werden. Etwa mit dem Mobiltelefon. Anhand von Koordinaten aus der offiziellen Internetseite oder Tourismusbüros Vorort. Wer einmal damit begonnen hat, möchte es nicht mehr missen. Neugierig? Acht schöne Spots fürs Geoaching in Österreich stellen wir euch jetzt vor.
Inhalt
Rätseln im Schlossgarten: Geoaching in Wien
Wien für sich ist schon Leidenschaft pur. Wenn Sehenswürdigkeiten mit Geocaching-Rätselspaß kombiniert werden können, ist ein Prädikat wertvoll nicht weit hergeholt. So gibt es etwa im Schlossgarten Schönbrunn gut verteilte Punkte zu entdecken. In der Nähe des Schlosses oder am Obeliskbrunnen. Gut zu erreichen von der gleichnamigen U4 Station. Auf den Weg dorthin kann auf Höhe Weiglgasse, Siebeneichengasse ein Cache aufgestöbert werden. Das Wohnhausprojekt „Wohnen Morgen“ steht dort unter Denkmalschutz. Zu finden unter dem Koordinatencode GC6BX3Q. Übrigens gibt es im Schlossgarten insgesamt 10 Caches und auch einige Rätsel zu erledigen.
Wer in Richtung Donauinsel aufbricht, findet sogar an die 20 Stück. Nebenbei lässt sich die Nähe zum Wasser so richtig auskosten. Tipp: Die Inselinfo! Mit dem Rad können alle innerhalb kurzer Zeit gesammelt werden. Nicht nur TV-Serien Fans werden mit dem Kaisermühlen Blues Cache ihre Freude haben. Aufgegliedert in mehrere Stationen.
Verlassener Bergstollen in Salzburg
Zu einem Höhleneingang geht es bei Grödig-Glanegg. Goldrichtig aufgehoben sind hier alle, denen es sogenannte Lost Places angetan haben. Ziel ist das Versteck Altes Bergwerk am Fuß des Untersberges. Am Ausgangspunkt vom Doppler- und Reitsteig liegt der Rosittenparkplatz. Das Auto kann dort komfortabel abgestellt werden. Ab 1921 erfolgte in der Gegend ein Aluminium Abbau, das vor allem zur Kriegszeit sehr begehrt war. Über den Reitsteig erreicht man auch die Stelle, die sich direkt bei einem Felsblock neben dem Höhleneingang befindet. Diese ist mit Steinen verschlossen. Etwas weiter oben liegt der Rosittenstollen. Achtung: Eine Begehung geschieht auf eigene Gefahr!
Das Versteck hatte über die Zeit schon unterschiedliche Inhalte. Glückssteine, Glasmurmeln oder Karabiner. Auch Schillingmünzen, Österreichs alte Währung. Die Spuren des einstigen Bergbaues sind noch gut zu sehen. Es gilt auch, vorsichtig zu sein. Der Bergbereich ist auch ein Jagdgebiet. Frühestens eine Stunde nach Sonnenaufgang und höchstens eine Stunde vor der Dunkelheit nach dem Ort suchen!
Schlangentöter aus dem Glantal: Geocaching in Österreich
In Kärnten wird es mystisch. Im weitläufigen Glantal wird sich eine Sage über den Schlangentöter erzählt. Einem jungen Burschen, der ähnlich wie der Rattenfänger mit Flötenspiel die Kriechtiere hinter sich her lockte. Um deren Königin zu töten, die für Plagen und Verödung verantwortlich war. Gemeinsam stürzten sie schließlich in den Flammentod. Ein platzierter Cache hält die Erinnerung an die Legende aufrecht. Die kleine Dose lässt sich bei der charmanten Kirche in Friedlach im Bereich des Friedhofs entdecken. Gut zu wissen: Es ist nicht notwendig, mit einem Grab oder Ähnlichem in Berührung zu kommen. Der Aufbewahrungsort ist auch so gut zu erreichen.
Der Inhalt wechselt, denn es sind bei diesem Versteck auch Tauschgegenstände möglich. Finder entnehmen, hinterlegen im Gegenzug auch etwas. Nicht nur der Cache verbindet sich mit der Sage. Einmal im Jahr findet in der Kirche die „Schlangenmesse“ statt. Die Menschen beten in dem Gedenken für das Seelenheil des mutigen Burschen.
Knobeln mit dem Nachwuchs
Noch vor dem eigentlichen Aufbruch in die Natur muss für den Cache mit dem Nachwuchs geknobelt werden. Zu lösen gilt es eine Farbenaufgabe mit Dominos auf der Geochaching Internetseite. Nach der Bezeichnung GC1JFHB suchen! Erst dann erhalten die Abenteurer die genauen Koordinaten. Knifflig, aber ein Riesenspaß! Ziel ist das Südburgenland im Umfeld der Marktgemeinde Kohfidisch. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Am Zielort haben findige Sucher die Möglichkeit, einen Bonus zu erhalten. Dazu muss Vorort ein weiteres Geheimnis gelüftet werden. Der Cache ist Teil einer Spielesammlung, die liebevoll von einer Familie gepflegt wird.
Wanderfreunde können in der Gegend eine reizvolle Tour durch das Weinbaugebiet Csaterberg unternehmen. An den Ausläufern des Eisenbergs gelegen, ist es ein beliebtes Ausflugsziel. Als spannende Ergänzung bietet sich eine Führung um Schloss Kohfidisch an. Verträumt und verwunschen, beinahe wie im Dornröschenschlaf. Unbedingt ansehen!
Ruhige Kapelle mit Ausblick
Ein Kennzeichen von Caches sind auch immer Notizbücher, in denen sich die Finder eintragen. Wie eine Art Gipfelbuch. Es kann allerdings auch passieren, dass Stifte Vorort fehlen. Wie bei der romantischen Hubertuskapelle hoch oben über der Stadt Trieben in der Steiermark. Hier bei einer geplanten Suche am besten ein Schreibutensil mitnehmen! Ausgehend vom Parkplatz der RHI Trieben Werke wird auf Höhe der Schoberpass Bundesstraße Richtung Gaishorn spaziert. Am Tuschleitenweg heißt es nach rechts abbiegen und rund 45 Minuten in das Waldstück hinein. Das kleine sakrale Schmuckstück eignet sich auch ideal für Neulinge vom Geocaching in Österreich.
Als Belohnung für die Wegstrecke wartet ein traumhafter Ausblick auf die Stadt. Versteck und Inhalt sind erst kürzlich vom Ersteller erneuert worden. Die kleine Holzbank neben der Kapelle lädt zum gemütlichen Verweilen. Ein kleiner Wermutstropfen sind die Geräusche der nahen Autobahn.
Geocaching in Österreich: Verborgenes im Alpbachtal
Der Tourismusverband Tirol hat sich für kleine und große Spürnasen einige spannende Caches einfallen lassen. „Juppi´s Schatzsuche“ nennt sich etwa der klingende Name mehrerer Stationen. Direkt in Reith im Alpbachtal verteilt, kann auf einer Länge von knapp drei Kilometern nach Herzenslust gerätselt werden. Mit den richtigen Zielkoordinaten gelangt man zu einer Schatzkiste. Gut, wer den Code zum eigentlichen Schloss gelöst hat. Achtung: Hierbei handelt es sich um einen Sommercache, der nur zwischen Juni und Oktober aktiv ist. Ausgehend von der Jausenstation Oberthalerhof gelangt man auf den Rundwanderweg Silverstar, der eine mysteriöse Multi-Cache-Reise zu einem Flugzeugabsturz bereithält.
Fans von Kultur kommen ebenfalls nicht zu kurz. Unter dem Code GC8WZC4 gelangen Interessierte zum Rattenberg & Egon Schiele. Dort ist ein Bild des österreichischen Künstlers zu bestaunen und ein Aussichtspunkt am Schlossberg zu finden.
Geocaching am Tannberg
Eine Wanderung in Vorarlberg gehört mitunter zu den schönsten Unternehmungen in der Natur. Zwischen Warth-Schröcken und Lech am Arlberg sind drei wunderschöne Cache Touren am Tannberg angesiedelt. Besser könnte eine Kombination kaum sein. Je nach Lust und Laune können von vier bis neun Kilometer Wege zurückgelegt werden. Teils auch mit mehreren Höhenmetern. Wie sie heißen? „Gipt’s das?“, „Pfarrer Müller und das weiße Gold“ und „Walserdorf & Naturjuwelen“. An jedem Weg gibt es acht bis zehn Caches, die geloggt werden wollen. Highlight: Die Gipslöcher, ein einzigartiges Naturschutzgebiet. Es wird auch mit der Bergbahn Lech-Oberlech gefahren!
Kurz zur Erklärung: Wer mit App und Handy unterwegs ist, trägt sich nicht nur in die Notizbücher Vorort ein. Es wird auf der Geocaching Internetseite auch digital gestempelt. So kann später die Sammlung von Verstecken übersichtlich angesehen werden. Es funktioniert zugleich auch als Bestätigung.
Ungewöhnliche Mondlandschaft
Nanu? Der Weg hin zum Aufbewahrungsort mit der Beschreibung Mondlandschaft ist zwar nur kurz, jedoch ganz speziell. Wer nach dem Code GCVG33 sucht, befindet sich im Wölblinger Becken. Dieser Teil des Dunkelsteinerwaldes war lange ein florierender Kohlenbergbau. Graubraune Schutthalden haben über die Jahre einen knapp 15 Meter hohen Aussichtspunkt gebildet. Wie eine andere Welt, so beschreiben es die Geocacher. An der Spitze kann der sonderbare Ort in alle Himmelsrichtungen hin beobachtet werden. Zu Sonnenuntergang wird es besonders mystisch. Das Behältnis selbst ist ein Joghurtglas, in dem ursprünglich auch Keksausstecher und Flaschenöffner waren.
Bei einer Suche nach Cache Verstecken empfiehlt es sich, immer eine Stirnlampe dabei zu haben. Unabhängig von der Tageszeit. Bei längeren Ausflügen Verpflegung, Erste-Hilfe-Set und einen All-Wetter-Stift, falls Notizbücher einmal feucht sein können. Bewährt haben sich auch ein Multitool und Handschuhe. Kleine Tauschgegenstände nicht vergessen! Das ist wichtig beim Geocaching in Österreich. Was sind eure Erfahrungen damit? Wir freuen uns über Kommentare.
Text: Wolfgang Hoi, Foto Anita Arneitz
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