Das Mozartina in Paularo schenkt alten Instrumenten ein neues Leben inmitten karnischer Bergdorf-Idylle. Ein Insidertipp von Regina Rauch-Krainer, TLS Reisekultur.
Mozartina in Paularo – ein Muss für Musikliebhaber
Friaul kennt man, dessen Bergregion Carnia schon etwas weniger. Das wahre Ahaerlebnis nicht nur für Musikfreunde offenbart sich im außergewöhnlichen, klingenden Musikmuseum „Mozartina“ mitten im hübschen Bergdorf Paularo. Hier sammelt Maestro Giovanni Canciani seit Jahrzehnten antike Musikinstrumente.
In seiner „Casa Scala“, einem Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert, das seit jeher Musikern gewidmet war, wurden die rund 80 Tasten-, unzähligen Zupf- und Blasinstrumente zur Einrichtung: Deren Anblick und Klang sind heute ein großes Geschenk für Maestros interessierte Gäste. Der 80jährige Musikwissenschaftler hat sich seit Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, „verlassene Instrumente“ wieder zum Leben zu wecken. Er restaurierte sie großteils in liebevollster Handarbeit selbst und lässt sie in seinem Musikhaus wieder erklingen. Besonders stolz ist er auf ein rund 370 Jahre altes transportables Orgelpositiv.
An diesem rein der Musik gewidmeten, heimeligen Platz versetzen auch alte Bücher, Gemälde, antike Gegenstände sowie eine im 19. Jahrhundert handschriftlich angefertigte Partitur einer Mozartkomposition in Staunen. Und mehr als warm wird es einem schließlich ums Herz, wenn sich der betagte, große Mozartverehrer persönlich an die antiken Tasten setzt. Wie sich das anhört, kann hier im Video angehört werden.
Ein kleines, feines Haus, das klingt und spielt, allgegenwärtig sind die Musik und deren große Geschichte – in Klängen und auch in Stille!
Mozartina in Paularo besuchen
Besuch nach Voranmeldung: Mozartina, Via Giovanni Linussio 24, 33027 Paularo, Tel: 0039043370162, www.carniamusei.org, museomozartina@libero.it
Über die Gastautorin
Regina Rauch-Krainer ist eine richtige Weltenbummlerin. Aber sesshaft geworden ist sie im Alpen-Adria-Raum und organisiert seit Jahren eintägige und mehrtägige Kulturreisen in Österreich, Slowenien, Italien und Kroatien. Im Blog erzählte sie bereits über Reiseschätze aus dem Alpen-Adria-Raum und ihren Lieblingsplatz in Graz sowie über ihre Herzstadt Wien. Auch lost places sucht sie immer wieder auf. Ihr Motto lautet: raus in die Welt, rein ins Leben! Ideen für neue Reisen fliegen ihr förmlich zu: „Ja, das stimmt. Manchmal fliegen mir die Informationen – ein Phänomen, wenn man bereits etwas länger im Geschäft ist – förmlich zu. Nicht zuletzt spielt da natürlich die große Motivation, meinen Gästen Außergewöhnliches bieten zu können, eine gewichtige Rolle.“
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