Die Zukunft des Fernreisens – darüber hat das Gottlieb Duttweiler Institut im Auftrag von Kuoni eine Trendstudie erstellt. Da muss ich natürlich einen Blick hinein werfen.
Fernreisen: Welche Trends noch stärker werden
Wesentlich prägen werden die Zukunft sicher die sozialen Triebkräfte, das gilt auch für Fernreisen. Unsere Gesellschaft wird immer älter und auch Familienstrukturen ändern sich. Darauf muss sich der Tourismus einstellen. Aber auch die Nachfrage nach individuellen Erlebnissen wächst. Im Urlaub möchten die Menschen etwas erleben, doch nicht alleine. Das gemeinsame Tun rückt in den Mittelpunkt. Statt pauschal wird immer mehr á la carte gebucht. Touristen erwarten mehr Leistung für weniger Geld.
Der Massentourismus wird sich laut Einschätzungen der GDI-Experten in Zukunft stark in riesigen Ferienresorts am Mittelmeer, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, China und Brasilien abspielen. Im Gegensatz dazu suchen die Reisenden immer öfter das Vertraute und bleiben in den Ferien zuhause oder in der Nähe.
Einfachheit wird geschätzt, wie das gemütliche Picknick mit der ganzen Familie in der Natur. Meditative Ruhe und spirituelle Erlebnisse sollen verstärkt nachgefragt werden. Ich denke, das kann für viele Destinationen eine große Chance sein. Vor allem jene, die noch über unberührte Natur und unverbaute Plätzchen verfügen.
Bei der Segmentierung im Tourismus soll weiter voran schreiten: Damit werden auch die Unterschiede zwischen Arm und Reich stärker sichtbar. Es gibt den Superluxusurlaub mit viel Exklusivität und Privatsphäre, den neuen kurzen Luxus wie das Verwöhnwochenende mit Freunden in den Weinbergen und den Billig-Urlaub, damit sind die All-inclusive-Pauschalreisen nach Mallorca oder Thailand gemeint.
Auf alle Fälle wird sich die Tourismusbranche in den nächsten Jahren stark wandeln. Es gibt kaum mehr unbekannte Destinationen – das bedeutet auch für den Reisejournalismus neue Herausforderungen.
Ein Reisejournalist sucht nicht mehr das Unbekannte oder Unentdeckte, sondern das Echte und Authentische – in der Ferne und im eigenen Land.
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