Gaumengelüste: Das kommt im Winter in Kärnten auf den Tisch - Reiseblog

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Winterluft und Bewegung machen hungrig. Langsam wird es Zeit für einen weiteren Höhepunkt des Tages, für den Einkehrschwung. Und das macht man am besten in einer urigen Hütte mit einer nostalgischen Stube, in deren Mitte ein wärmendes Feuer lodert.

In jedem Skigebiet gibt es zahlreiche solcher Hütten. Gekocht wird herzhaft, deftig – traditionelle Hausmannskost. In die Töpfe und Pfannen kommen frische Zutaten aus der Umgebung. Fastfood wird gemieden, denn es geht den Gastgebern nichts über ein selbst gekochtes Essen. Die Spezialitäten sind je nach Region verschieden. Daher sollen einige typische Beispiele Lust darauf machen, die bunte Winterküche Kärntens selbst zu entdecken.

In den Hütten und Berggasthöfen in den Kärntner Nockbergen rund um Bad Kleinkirchheim ist man an der richtigen Adresse. Wer einmal eine Gelbe Supp’n gekostet hat, die mit Schaf, Rind- und Schweinefleisch zubereitet und vielen feinen Gewürzen wie Lorbeer, Safran, Anis, Zimt und Muskat angereichert wird, versteht schnell, wie wertvoll die alte Bergbauernküche ist. Sie kommt übrigens zu besonderen Feiertagen auf den Tisch – und wird daher als Feiertagsupp´n bezeichnet. Ein deftiger Eintopf mit Selchfleisch, Rollgerste und weißen Bohnen ist das Ritschert. Ebenfalls für Hungrige ist die Kärntner Frigga. Eine Köstlichkeit der Holzfäller, die über dem offenen Feuer zubereitet wird.

Zur Jausn

In den Grenzland-Skigebieten ist die Küche geprägt von den drei Ländern. Am Nassfeld wird zum Beispiel auf der österreichischen Seite zur Jause Gailtaler Speck mit würzigem Gailtaler Almkäse oder Bio-Räucherlachs zu duftendem Kärntner Schwarzbrot serviert. Auf der italienischen Seite kommt San Daniele-Schinken aus dem benachbarten Friaul oder hausgemachte Nudelspezialitäten auf den Tisch. Ein typisch slowenisches Gericht für den Einkehrschwung sind Rasnici, speziell gewürzte Fleischspieße vom Grill. Und als süßen Abschluss gibt es eine Bleder Cremeschnitte.

Im Kärntner Lesachtal wird zur Jause die „Morende“ serviert. Das ist eine zünftige Jause aus kalten und warmen Köstlichkeiten wie Speck, Käse, Aufstrich, Schlipfkrapfen, Frigga, Speckknödel und vielem mehr. Und auf manchen Hütten wird sogar frisch gefangener Fisch serviert.

Hohes Haubenerlebnis

In Kötschach-Mauthen arbeitet die 3-Hauben-Köchin Sissy Sonnleitner, Küchenchefin im Restaurant Landhaus Kellerwand, an Gaumenfreuden wie Kärntner Brennessel-Dinkelnudeln mit Champignons oder Blauschimmel-Eis mit warmen Schokoladen-Kletzentörtchen. Sonnleitners Gerichte sind eine köstliche Mischung aus karnischer Bodenständigkeit und mediterranem Temperament. Ebenfalls in Kötschach-Mauthen lebt Kärntens Edelgreißler und Chocolatier Herwig Ertl. Er zaubert aus Almkäse und Schokolade sündige Naschereien.