Einmal rund um die Welt – und das mehrmals am Tag. Typisch für die ITB, der weltweit größten Messe für Touristik in Berlin. Wie man das überlebt und was es Neues gibt jetzt zum Nachlesen. Inklusive Video-Rundgang.
ITB-Rundgang 2015 mit der Videokamera: https://www.youtube.com/watch?v=GAPUKyXPlB0
Wer auf der ITB unterwegs ist, bewegt sich in einem eigenen Mikrokosmos. Hoteliers und Touristiker kommen zum Vernetzen, machen im Stundentakt Verkaufstermine oder besuchen Fachvorträge. Blogger vernetzen sich beim Speed-Dating mit Destinationen und die Journalisten besuchen Pressekonferenzen, machen Interviews, tauschen sich mit Kollegen aus und absolvieren Termine mit Presseverantwortlichen, um neue Themen auszuloten. Jedes Jahr nehme ich mit dabei vor, erstens alle Termine so zulegen, dass diese in der Nähe liegen und man nicht innerhalb von zehn Minuten durch das gesamte Messegelände sprinten muss, zweitens ein paar Stunden „Freizeit“ zu haben, um in aller Ruhe durch die Hallen zu flanieren. Beides funktioniert irgendwie nie. Der Terminkalender ist jedes Jahr komplett dicht und spätestens am ersten Abend brennen die Füße. Trotzdem ist für mich die ITB so etwas wie ein Pflichttermin. Wer mit offenen Augen durch die Hallen geht, bekommt einen Eindruck davon, wohin sich der Tourismus entwickelt und was vom Publikum besonders gut angenommen wird.
Österreich hat sich diesmal mit dem Musik präsentiert. Immerhin gilt es den Song Contest und das Sound-of-music-Jubiläum gebührend zu kommunizieren. Auffallend am Österreichstand war heuer die erfrischend moderne Gestaltung des Kärntenstandes, wo mit Sommerfeeling, Angeln, einem Holzsteg und frischen Fisch-Köstlichkeiten gepunktet wurde. Markus Payr, Obmann der Kärntner Fischzüchter, schnitt im Akkord den geräucherten Lachs und war beliebtes Video- und Fotomotiv. Slowenien, gleich nebenan, präsentierte sich mit Wasser- und Naturthemen, während Südtirol Architektur in den Alpen in den Mittelpunkt stellte. Walter Junger sorgte mit der Kooperation mit einer chinesischen Hotelkette und der neuen Hotelmarke H12 für Gesprächsstoff. Das kleine Kunsthotel 12 dient dabei als erstes Projekt in einer Reihe von außergewöhnlich, gestalteten Hotels, die in den nächsten Jahren in Europa eröffnen sollen. Erstmals präsentierte Claudia Tscherne mit ihrem Projektteam den neuen mit verschiedenen Erlebnisräumen ausgestatteten Radfernweg von München nach Venedig, der bereits auf großes Interesse bei den deutschen Radinteressierten stieß.
Was sonst noch auffiel: Gebucht wird online, Tourismus wird noch individueller und internationaler und Scrollytelling ist im Vormarsch. Aber wie die Zukunft in der Bloggerszene oder im Reisejournalismus aussehen wird, weiß niemand. Nur eines ist sicher: Professioneller Content wird immer wichtiger.
Und zum Schluss noch ein paar persönliche Tipps für den ITB-Besuch:
- Laufschuhe statt Stöckelschuhe einpacken!
- Hotel mit kostenlosem ITB-Shuttle buchen oder möglichst in der Nähe der S5 oder U-Bahn buchen, damit sich die Anreise zur Messe verkürzt.
- Kostenlosen Flughafenshuttle nutzen – dieser ist genauso schnell wie das Taxi und wesentlich einfacher zu bekommen.
- In der Früh und am Abend „Stoßzeiten“ vermeiden! Da quellen Eingang und S-Bahn über.
- Termine hallenmäßig zusammenpacken.
- Flug und Unterkunft rechtzeitig buchen – die Preise sind zur ITB ohnehin geschmalzen.
- Rückzugsgebiete auf der Messe schaffen – für mich ist es das Pressezentrum, wo es unter den Kollegen deutlich ruhiger zu geht und auch das W-Lan ohne Probleme funktioniert.
- Ausreichend Visitenkarten einpacken.
- Die Zeit wirklich fürs Business nutzen und sich von der Vielfalt inspirieren lassen.
Trotz dem Stress fand ich auch kurz Zeit und informierte mich über meine persönlichen Wunschreiseziele für die nächsten beiden Jahre – die Reisesaison 2015/2016 kann beginnen.
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