Auf der Insel Korsika gibt es vor Bonaparte kein entrinnen. Der kleine Korse wurde hier geboren, und damit es niemand vergisst, werden Besucher an jeder Ecke an ihn erinnert. Dabei hat die Insel noch viel mehr zu bieten als historische Anekdoten. Die besten Tipps für einen Roadtrip.
Inhalt
Korsika und sein berühmter Sohn
Im gelben Raum ist er auf die Welt gekommen. In diesem Becken getauft worden. Dort sprach er Italienisch. In Ajaccio, der Geburtsstadt Napoleons, dreht sich einfach alles um Bonaparte. Niemand kann ihm entkommen und irgendwann nimmt es der Besucher mit einem Lächeln hin. Als großer Sohn der Stadt ist er den Einheimischen fast genauso wichtig wie ihre Religion. Deshalb gehört ein Abstecher in sein Geburtshaus genauso zum Pflichtprogramm wie die Besichtigung der Kathedrale. Langweilig wird es dabei nicht. Fremdenführer wie Eric Schneider, ein gebürtiger Korse, der als Deutsch- und Geschichtslehrer arbeitet, werden nicht müde, amüsante Geschichten zu erzählen oder mit Mythen aufzuräumen. Doch irgendwann raucht der Kopf und die alten Straßen wollen alleine, in aller Ruhe erkundet werden.
Korsischer Charme
Für gemütliche Streifzüge eignet sich Ajaccio hervorragend. Es lässt sich wunderbar durch die Gassen flanieren, vorbei beim Hafen hinauf zur Zitadelle und hinunter zum Strand. Quasi fast bis in die Altstadt würden die feinen Sandkörner reichen, wenn sie nicht von der Mauer aufgehalten würden. Zugegeben, alles wirkt ein wenig marode. Aber genau das macht die Stadt so charmant. Nach italienischer Tradition hängt die Wäsche in den Gassen, der Putz blättert von den Fassaden ab und dazwischen laden kleine Tischchen zum Plaudern beim Kaffee ein. Für die einen ist es Liebe auf den ersten Blick, die anderen tun sich mit dem eigenwilligen Charakter schwer. Doch mitreden kann nur, wer selbst vor Ort war und sich ein Bild machte. Mir gefiel Ajaccio auf Anhieb. Der quirlige Markt zwischen Hafen und Napoleonstatue, die schicke Einkaufsstraße mit dem passendem Namen „Rue Fesch“ oder die schrägen Restaurants im Künstlerviertel rund um die Rue de Halles. Frankreich, aber eben sehr italienisch.
Tipps für einen Roadtrip durch Korsika
Klar, im Sommer geht’s auf Korsika rund. Aber im Frühling und im Herbst sind die Strände fast leer, die Lokale nicht überfüllt. Zudem ist es die beste Zeit für Wanderungen oder Kajakfahrten.
Naturliebhaber erkunden die Gegend rund um Bastia. Der Sentiero die Doganieri, ein Wanderpfad im Nordosten der Insel, führt zwischen den Bergen die Küste entlang und lässt einem in den wilden Teil Korsikas eintauchen. Outdoorfreaks sind in dieser Ecke richtig und kommen immer wieder an kleinen Bergdörfern vorbei. Übrigens, im Winter (Jänner, Feber, März) kann man auf Korsika auch Ski fahren!
Wer gerne mit dem Kajak unterwegs ist, wird Korsika ebenfalls lieben. Neben Tagesstrecken an den Stränden gibt es eine große Runde rund um das Capo Corso, die in fünf Tagen absolviert werden kann.
Im Anschluss empfiehlt sich eine Besichtigung von Bastia, der zweitgrößten Stadt der Insel. Die antike Meeres- und Fischerstadt hat viel zu bieten und lässt sich ganz entspannt erkunden. Dazu gehören unter anderem der Platz Saint Nicolas, der Garten Romieu, die Zitadelle oder das ethnografische Museum.
Der nächste Stopp bei Gole della Restonica liegt im Landesinneren und begeistert Wanderer mit schroffen Felsen sowie Wasserfällen.
Ebenfalls für Wanderfreunde zu empfehlen ist das Prunelli-Tal mit seinem Stausee und den Kastanienwäldern. An beiden kommt man entlang eines Rundwanderweges vorbei.
In Ajaccio kann wieder dem Luxus der Zivilisation frönen, bevor es ganz in den Süden nach Bonifacio geht.
Hier in Bonifacio warten auf Sonnenhungrige herrliche Stränge und einsame Buchten mit glasklarem Wasser. Beeindruckend sind hier auch die weißen Felswände, die steil ins Meer fallen und farblich einen tollen Kontrast bilden. Fotografen müssen einfach die Kamera zücken, um diese Naturschönheit festzuhalten.
So geht’s schnell auf die Insel Korsika
Ein eigenes Auto ist auf Korsika ganz praktisch. Allerdings darf man sich nicht vor kurvigen Bergstraßen fürchten. Belohnt werden Autofahrer mit herrlichen Panoramablicken. Korsika ist die viertgrößte Mittelmeerinsel und liegt zwischen Sardinien sowie dem südöstlichen Frankreich.
Eine Fähre nach Korsika fährt regelmäßig vom Hafen Savona, Genua, Livorno und Piombino. Außerdem ist auch eine Abfahrt von Frankreich möglich. Als Ankunftshäfen werden Ajaccio, Bastia, Bonifacio, Ile Rousse, Portovecchio und Calvì angefahren. Auch Minivans, Camper oder Motorräder können die Fähre nach Korsika schnell und einfach online buchen und damit stressfrei anreisen.
Hier geht´s zu einem kleinen Korsika-Video:
Besuch in Napoleons Geburtsstadt Ajaccio in Korsika
Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Traghetti Corsica Reservation. Fotos: Anita Arneitz
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