Apfelsenf für die Fischsoße, Gewürzsalz fürs Grillen und Kirschpunschmarmelade als Basis fürs Dessert: Ab Mitte Juni wird im Hotel „Die Forelle“ alles ins Glas gepackt, was es in der Natur zu finden gibt und wer will kann dabei der „Einmach-Queen“ sogar über die Schulter schauen.
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Die Einmach-Queen vom Millstätter See
In Sachen Kulinarik hat das Hotel „Die Forelle“ am Millstätter See ganz klar die Nase vorn: Bereits der Urgroßvater von Stefanie Aniwanter war über die Kärntner Landesgrenzen hinaus bekannt als Fischer und belieferte den kaiserlichen Hof in Wien. „Er wurde sogar zum k.&k. Hoflieferanten ernannt“, erzählt Aniwanter. Noch heute führt Familie Aniwanter mit großer Leidenschaft und Sorgfalt die Tradition fort – gefischt wird im eigenen Fischwasser, dass auch von den Gästen genutzt werden kann. Das Fischwasser umfasst rund 120 Hektar. Und wie schon der Urgroßvater kümmert sich die Familie persönlich um die Nachzucht der Fische.
Fische frisch aus dem See
„Der frische Fisch aus dem eigenen Fischwasser ist etwas ganz Besonderes“, weiß Aniwanter. Dieser wird in aller Frühe von ihren Eltern, Senior-Chef Mathias Aniwanter und Junior-Chefin Stefanie Aniwanter, aus dem Millstätter See geholt. Je nach dem täglichen Fangergebnis finden sich auf der Karte mindestens fünf verschiedene Fischgerichte. Schon das siebente Jahr verwöhnt Küchenchef Tibor Fenes die Gäste mit seiner regionalen Küche. Der Vater von zwei Kindern stammt aus Ungarn und ist bekannt für seine Fleisch- und Fischgerichte. Von Falstaff wurde er mit 84 Punkten ausgezeichnet.
„Wir selbst essen am liebsten die fangfrische Reinanke“, verrät Aniwanter. Einen Einblick in die alte Fischertradition gibt es auch für die Gäste: Sie können beim „Fishwatching“ in den frühen Morgenstunden dabei sein. „Unsere Gäste sind immer wieder begeistert von der Idylle des Sees und können danach entspannt ein exzellentes Fischmenü genießen.“ Dazu passt ein Apfelsenf oder ein feines Fischgewürzsalz aus frischen Kräutern. „Das alles machen wir ab heuer selbst“, verrät Aniwanter. Unterstützt wird die Familie dabei von der 61-jährigen Greti Jöbstl aus Lendorf. Die Fischerin kommt gerne auf einen Plausch auf die Seeterrasse des Hotels und tauscht dabei so manches kulinarisches Geheimnis rund um den Fisch aus. „Eines Tages hatten wir mit Greti die Idee für unsere Gäste selbst Marmeladen, Chutney, Sirups, Naturkosmetik und Kräutersalze herzustellen“, berichtet Aniwanter. Kurzerhand wurden Rezepte kreiert, Gläser eingekauft und die Einmach-Saison eröffnet. „Wir wollen unseren Gästen zeigen, was alles aus der Natur und Region kommt. Mit einfachen Mitteln und Spaß an der Sache, kann vieles ganz leicht hergestellt werden.“
Obst, Kräuter und Blüten vom Garten in das Glas
Interessierte können Greti beim Einkochen über die Schulter schauen – einfach per Telefon den Besuch ankündigen, mitmachen, viele Tipps und Kostproben mit nach Hause nehmen. Außerdem werden die Köstlichkeiten täglich in den Menüs und am Buffet serviert. Wer ein Mitbringsel aus der Region sucht, wird direkt bei Rezeption oder am Marktabend fündig.
„Gelernt habe ich alles bei Oma in der Küche“, sagt Greti Jöbstl, während sie den Deckel auf die Kirschpunschmarmelade schraubt. „Die Vielfältigkeit und die Einzigartigkeit der Natur faszinieren sie. Kein Wunder, dass sie vor neuen Ideen nur so sprudelt. Deshalb gibt es in der Forelle-Küche auch schon selbst gemachten Apfelsenf, der perfekt mit Mayonnaise und Kren verrührt zu gebeiztem Lachs oder einer Fischterrine passt. „Verschiedene Geschmacksrichtungen entstehen, wenn Sie Dill, Curry oder Ingwer dazu geben“, verrät die Einmach-Meisterin. Die Kräuterbutter verwendet sie überall dort, wo keine rohen Eidotter gewünscht sind. „Und was mache ich mit der übrig gebliebenen Kräuterbutter?“, fragt ein Wiener Gast beim Mini-Einmach-Kurs. „Portionsweise einfrieren“, antwortet Greti Jöbstl, „oder als Aufstrich verwenden. Außerdem eignet sie sich als Beilage und Würzbutter für Fisch, Fleisch, Erdäpfel, Nudeln und Gemüse.“
Rezept zum Nachmachen: Kirschpunschmarmelade
Zutaten für zwei Gläser á 390 ml und zwei Gläser á 190 ml:
900 g entsteinte Kirschen oder Weichseln
200 ml Rotwein (oder Orangensaft)
500 g Gelierzucker Verhältnis 3:1
50 ml Kirschschnaps
1 Messerspitze Zimt, Nelken, Organen- und Zitronenschalenpulver
1 aufgeschnittene Vanilleschote
30 ml Rum (30 %) und etwas Alkohol (80 %)
Zubereitung: Alle Zutaten, außer Alkohol unter Rühren aufkochen und vier bis fünf Minuten wallend kochen lassen. Gelierprobe machen. Von der Kochstelle nehmen und Rum und Wein einrühren. Sofort in vorbereitete Gläser füllen, mithilfe einer Pipette einige Tropfen Alkohol (80 %) darüber träufeln, anzünden und sofort verschließen.
Tipp von Greti Jöbstl: „Diese Marmelade eignet sich zum Füllen von Germ-, Blätter- und Plunderteig, für Joghurt oder als Geschmacksträger für Cremen und Parfaits. Nach Belieben können Sie kleine Schokoladenstückchen, Marzipan oder Kakaopulver einrühren.“
Das Hotel „Die Forelle“ am Millstätter See
Seit 1870 wird in der Forelle Gastfreundschaft hoch geschrieben, geführt wird das 4-Stern-Haus seit drei Generationen von Familie Aniwanter. Die Hotelanlage ist 3.000 Quadratmeter groß, hat 120 Betten, drei Parkplätze, und liegt direkt am Millstätter See. Eigener 700 Quadratmeter großer Wellnessbereich mit verschiedenen Saunen, Dampfbad, Whirlpool, Panorama-Ruheraum und Hallenbad mit Blick auf den See, Massage- und Kosmetikabteilung. Im gesamten Haus herrscht eine familiäre Atmosphäre, in den stilvoll eingerichteten Zimmern mit Antiquitäten wird Wert auf Gemütlichkeit und Komfort gelegt. Für Aktive ist das Hotel ein idealer Ausgangspunkt für Radtouren, Wanderungen oder Golfrunden. Sogar das Fischen im eigenen Seewasser ist möglich. Nur zwei Gehminuten vom Hotel entfernt liegt das Apartmenthaus Bachforelle mit vier Ferienwohnungen, deren Gäste alle Hotelleistungen nutzen können. www.hotel-forelle.at
Fotos: Hotel Die Forelle
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