Eine fabelhafte Reise durch individuelle Hotels

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Es gibt Hotels, die lassen sich einfach nicht in eine Schublade stecken. Sie gehen ihren eigenen Weg und sind anders als alle anderen. Ein Besuch bei den „Fabelhaften Hotels“ quer durch Österreich: Sechs Bundesländer, acht Unterkunft-Tipps für den nächsten Urlaub.

Hörbuch und Spiele im Herbst: Das Spiele- und Buchhotel Tschitscher 

Das Spiele- und Buchhotel Tschitscher ist ein kleines, mit viel kreativen Ideen geführtes Hotel im osttirolerischen Nikolsdorf, wenige Kilometer von Kärnten und rund zwanzig Minuten mit dem Auto von Lienz entfernt. Es ist ideal für Ruhesuchende, die sich einfach einmal ein paar Tage aus dem stressigen Alltag ausklinken wollen. Es gibt acht Zimmer im historischen Haus, alle renoviert, hell und freundlich. Die Einrichtung bietet viel Komfort, ist klar, verzichtet auf Schnickschnack und reduziert auf das Wesentliche. Trotzdem entdeckt das Auge immer wieder liebevolle Details wie die selbst gestrickten Plüschtiere oder alte Fotografien. Ganz in der Nähe liegt der Drauradweg, daher bietet das Hotel für Radfahrer eine perfekte Infrastruktur mit Fahrradgarage & Co. Im Winter kommen Langläufer und Schneeschuhwanderer in Osttirol voll auf ihre Kosten. www.buchhotel.at

Kunst und Natur in den Bergen: Kulturhotel Grafenast

Auf über 1.300 Meter Seehöhe legt sich die Schönheit Tirols zu Füßen – im Natur- und Kulturhotel Grafenast sogar bei Nacht. Das Wasser kommt frisch aus drei Quellen, Cosmo Photon Pyramide & Co. schützen vor Elektrosmog und schädlichen Erdstrahlen. W-LAN ist tabu, Fernseher aus dem Zimmer verbannt – wobei beides keine Sekunde vermisst wird. Als Alternative dazu gibt es ja das natürliche Fernsehen – der Blick aus dem Panoramafenster. „Manche kommen nur des Blickes wegen“, verrät Peter. Stundenlang konnte man im Bett liegen, den Zirbenduft durch die Nase ziehen, dem melodischen Gebimmel der Kuhglocken lauschen und ins Tal schauen. Der Weitblick ist einmalig und reicht bis nach Innsbruck, eingerahmt von schroffen Felsenketten. Die Zimmer sind mit Vollholz und Schurwollteppichen ausgestattet, in der Kräuterstube hängen Kamille und Schafsgarbe nicht nur von der Decke, sondern können auch von elf bis 22 Uhr kostenlos getrunken werden. Der Saft in der Steckdose ist öko und im Sinne des Teilengedankens kann an der Rezeption vom Rucksack bis zum Tourenski alles Mögliche ausgeborgt werden. Skipiste und Sessellift sind nur ein paar Gehminuten entfernt. Im Sommer geht’s mit der Kellerjochbahn hinauf zu vielen Wandermöglichkeiten. Kunst ist in jeder Ecke präsent. www.grafenast.at

Abtauchen im Vulkanland: Rogner Bad Blumau

Manchmal braucht der Körper Dampf und die Seele ein bisschen Rauch. Der Geist darf nichts tun, außer auf der Liege abhängen. Seit der Eröffnung des Hotels und der Therme 1997 hat sich viel getan in Sachen Servicequalität und Wohlfühlfaktor – vor allem sind es viele Kleinigkeiten, die auf Anhieb begeistern. Die Lebensmittel kommen von den Bauern und Lieferanten aus der Umgebung, das Frühstücksbrot und die Butter kann sogar im kleinen Laden für den Genuss Zuhause gekauft werden. Es ist ein lebendiges Haus, wo Veränderungen nicht gescheut werden. Querdenken und los lösen von eingefahrenen Strukturen scheint hier ganz leicht. So gibt es statt aufdringlicher Animationsprogramme Drachensteigen im Garten, statt 0815-Minibar eine Naschkammer in der Lobby, die rund um die Uhr zum Naschen einlädt. Um Lebensmittelabfälle zu reduzieren, wird das Brot vom Bäckerei je nach Bedarf im eigenen Ofen gebacken. Die Gäste können den Köchen über die Schulter schauen und genießen Bio-Produkte aus der Region. Thermengenuss geht auch nachhaltig! www.blumau.com 

Im Wipfelbett: Hotel Baumkronenweg

Im oberösterreichischen Innviertel ist seit Jahren der Baumkronenweg die Attraktion für Urlauber. Wer danach noch immer nicht genug hat, kann auch gleich mitten in den Wipfeln übernachten. Ein Highlight – vor allem für die Kids. In rund zehn Meter Höhe wurden auf Holzstelzen sechs Holzferienhäuser mit Platz bis zu sechs Personen gebaut. Von einer Küche über eine Heizung bis zum Bad bieten sie alles, was man braucht. Einfach zusammen zusammengezimmert aus Pressholzplatten und duftenden Brettern. Hinauf geht es standesgemäß über eine steile Wendeltreppe. Dafür gibt es oben einen direkten Ausblick in die Baumkrone oder ins Salzkammergut. Perfekt für Familien, die einmal mitten im Wald schlafen möchten, ohne auf den Komfort zu verzichten. Frühstück und Abendessen wird im Gasthof Oachkatzl nebenan serviert. www.baumkronenweg.at

Kunstvoll nächtigen in Wien: Der Wilhelmshof

Wien ohne Kunst und Kultur? Undenkbar. Aber das mit den Hotels ist so eine Sache. Vor allem, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Viele zentral gelegene Unterkünfte haben zwar Parkgaragen, allerdings kosten diese ein kleines Vermögen. Ein echter Geheimtipp ist da der Wilhelmshof. Sobald sich das weiße Garagentor öffnet, taucht man ab in eine Welt voller Kunst. Oder anders gesagt: Das Hotel hat sich im Laufe der Jahre zu einem echten Gesamtkunstwerk entwickelt – von der Garage bis zum Dach. Die Zimmer wurden gemeinsam mit dem Wiener Künstler Ty Waltinger gestaltet. Er arbeitet mit seltenen Farbpigmenten, die sich auf Lampenschirmen oder den großen Raumbildern über dem Bett wieder finden. Ein Motto wie die „Kraft des Frühlings“ zieht sich durch den Raum. Aber nicht nur die künstlerischen Elemente der Standardzimmer sind von ihm, sondern das gesamte Raumkonzept der Wiener ART-Zimmer. Jedes dieser 26 Zimmer ist einer anderen Wiener Persönlichkeit gewidmet – Ludwig van Beethoven, Kaiserin Sissi, Falco oder Friedensreich Hundertwasser. Die Lage ist ideal für Sightseeing und Shopping. www.derwilhelmshof.com

Öko-Hotel mit viel Herz: Boutiquehotel Stadthalle

Kräuter beim Eintreten, Lavendel im Lift und Orange im Zimmer: Ankommen im Boutiquehotel Stadthalle heißt gleichzeitig Aufatmen und Loslassen. An den unzähligen Kleinigenkeiten, merkt man einfach, dass hier Frauen das Sagen haben. Alles ist gemütlich, genussvoll und nachhaltig. Viele der Zimmer sprühen vor kreativen Ideen und für jeden Geschmack ist das Passende dabei. Die Lage in der Nähe des Westbahnhof ist super praktisch – im Nu ist man mit Bim oder U-Bahn in der Stadt, ein paar Schritte zu Fuß und schon geht das Shoppingvergnügen auf der Maria Hilferstraße oder im siebenten Bezirk los. Schlechtes Gewissen braucht man keines zu haben, erstens wartet am Abend ein gesunder Apfel neben dem Bett auf einem und zweitens nächtigt man in einem Null-Energie-Bilanz-Hotel. Ein echter Geheimtipp für den nächsten Wienbesuch und sicher eines der Top-Hotels in Europa! www.hotelstadthalle.at

 

Buntes Kleinod mit Überraschungsgarantie: Der Kleinsasserhof

Graffiti am Bauernhof. Natürlich gewachsene Kunst. Gemütlichkeit nach dem Zufallsprinzip. Offen für Neues. Die Liebe zu Wiese, Wald, Tier und Mensch. Das alles macht den Kleinsasserhof in Kärnten zu etwas Besonderem. 16 Zimmer gibt es im ehemaligen Schweinestall mit den roten Balkonblumen und Panaromablick auf das Drautal. Seit Jahrzehnten heißen die Gassers hier auf 700 Meter Seehöhe Gäste willkommen. Wie einst werden sie von der gesamten Familie verwöhnt. Als Erster war der ausgestopfte Elchkopf da. Dann kam immer wieder etwas dazu. Heute ist ein Besuch im Kärntner Kleinsasserhof ein Abenteuer für die Augen. In jedem Winkel gibt es etwas zu entdecken. Auch noch am zweiten und dritten Tag. Sogar auf derselben Stelle. Hier kann die Seele von Gegenstand zu Gegenstand wandern und den Alltag ausblenden. Übers Frühstücksmüsli wacht der Jesus, während das blaue Schaf auf den Kaffee aufpasst. Die Heiligenfiguren halten Krickerln in der Hand und starren auf das Bollywood-Plakat gegenüber – oder auf die afrikanische Maske? Man muss den Kleinsasserhof einfach lieben. www.kleinsasserhof.at 

Kärnten-Panorama in der Kehre: Hotel12

Kunst polarisiert. Kunst provoziert. Manchmal auch im Hotel. An der zwölften Kehre der Gerlitzen Alpenstraße steht thront das extravagante „Hotel 12“ auf 1750 Meter Seehöhe. Der Name ist Programm: Die zwölf Zimmer wurden von zwölf Künstlern aus der ganzen Welt gestaltet. Dass ein Berghotel auch stylisch sein kann, beweist das Hotel 12. Der Fernblick und Nähe zur Piste sind unschlagbar, das Barbecue mit DJ auf der Terrasse sorgt für die nötige Aprés-Ski-Stimmung. Wer da den Alltag nicht vergisst, ist selbst schuld. www.hotel12.at

Alle Fotos: Anita Arneitz & Matthias Eichinger

Die Reise wurde unterstützt von den Fabelhaften Hotels.

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