Wo in Bassano del Grappa die Italienerin Sabrina Balin stundenlang in einem Labyrinth aus Büchern versinkt und welchen Aperitivo Besucher unbedingt probieren müssen, erzählt sie im Insidertalk.
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Bassano del Grappa wie eine Einheimische erleben – Sabrina Balin im Interview
Was gefällt Ihnen besonders an Bassano del Grappa?
Die wunderschöne Aussicht, die man über unseren beliebten Berg „Monte Grappa“ hat. Und ich liebe die kleinen Gassen mit den vielen Modegeschäften.
Welcher Ort inspiriert Sie in Bassano del Grappa besonders?
Da ich eine große Leseratte bin, ich kann stundenlang in der Buchhandlung „Libreria Palazzo Roberti“ verbringen. Die alte Räume entwickeln sie wie ein Labyrinth. Dort lasse ich mich von den Büchern verführen oder kaufe ein neues, edles Heft.
Wenn Gäste zu Besuch kommen, was dürfen diese auf keinen Fall verpassen?
Ein schöner Spaziergang fängt in der Allee „Viale die Martiri“ an und führt über die beiden großen Plätze weiter in Richtung des Flusses „Brenta“ bis zu der Holzbrücke „Ponte degli Alpini“ (Brücke der Gebirgsjäger). Diese ist ein besonderes Wahrzeichen von Bassano del Grappa. Wenn man dort ankommt, muss man noch unbedingt den typischen Aperitif „mezzo & mezzo“ bei der Distilleria Nardini probieren.
Was ist ein typisches Essen aus Bassano del Grappa?
Da in der Umgebung von Bassano der renommierte weiße Spargel angebaut wird, essen wir im Frühling „Asparagi e uova“ (Spargel mit Eier). Sehr bekannt sind auch die „Bigoli“, eine Art von größerer Spaghetti.
Ihr persönliches Lieblingsrestaurant?
Bassano del Grappa bietet so eine reiche und unterschiedliche Auswahl an Restaurants – von Luxusrestaurants über Pizzeria, Bar mit Snacks, Trattorien bis hin zu Buschenschänken. Nur eine davon zu empfehlen, ist schwierig. Abhängig davon, wie viel Hunger ich habe, suche ich mir immer ein anderes Lokal aus.
Eine nette Unterkunft für einen Besuch wäre?
Wenn man direkt die Lebendigkeit des Zentrums erleben will, ist das Hotel „Al Castello“ eine gute Wahl. Wer ein paar Kilometer raus aus der Stadt fährt, findet dort auch kleine und nette Bed & Breakfast.
Das Geschäft/Shop/Produzenten kann ich in Bassano del Grappa empfehlen …
… neben den traditionellen Geschäften, die den Grappa-Schnaps verkaufen, es gibt die „Carteria Tassotti“. Hier finden Papierliebhaber sicher das perfekte Geschenkpapier. Und ein Besuch beim „Dolce Bassano“ darf auch nicht fehlen. Das ist eine Konditorei, die mit ihrer Auswahl an „pasticcini, torte e cioccolato“ immer meine Sinne anregt.
Welche Jahreszeit eignet sich am besten für den Besuch?
Jede Jahreszeit ist gut für einen Besuch. In Bassano es gibt keinen Nebel, denn der Wind „Valsugana“ weht von den Bergen hinunter und wischt den Himmel immer klar.
Ein Tipp für die Anreise?
Von Kärnten aus ist die Anreise mit Auto über die Prosecco-Region und Valdobbiadene schön.
Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Ich versuche kürzere Ausflüge zum Meer zu schaffen, wo ich entlang das Wasser Radfahren kann. Dort fülle ich meine Sinne mit den blauen Farben des Meers und der Wärme der Sonne auf. Und natürlich im Koffer packe ich auch immer ein gutes Buch ein.
Was ist typisch für deinen Heimatort?
Sich am Abend am Platz zu treffen und einen Aperitivo zusammen zu trinken.
Welches Klischee über die Einheimischen stimmt – oder stimmt nicht?
Die Stadtbewohner nennen sich „bassanesi“ und sie sind stolz zu dieser Stadt zu gehören, obwohl Bassano eine kleine Stadt ist.
Was gibt es in Bassano del Grappa, was es sonst nirgends auf der Welt gibt?
Bassano del Grappa ist geprägt vom Zweiten Weltkrieg. Unsere „Alpini“ (Gebirgsjäger) kämpften einst in den Bergen und die Leute tragen gern ihren typischen Hut, der mit einer schwarzen Feder dekoriert ist. Es gibt eine Allee mit einer Reihe von Bäume, welche immer in Form eines Stahlhelms geschnitten sind. Die Holzbrücke trägt auch Löcher von den Schüssen der Gewehre und ist als solches einzigartig in seiner Architektur.
Bitte stellen Sie sich in ein paar Sätzen vor?
Ich bin in Bassano del Grappa gewachsen und im Jahr 2000 mit meiner Familie nach Kärnten umgezogen. Nach einer erfreulichen Zeit als Mutter und Frau, ich bin in die Sprachdienstleistungsbranche eingestiegen. Ich unterrichte meine Muttersprache Italienisch und konnte bereits in Schulen, Kindergärten und bei Erwachsenen die Begeisterung für diese Sprache wecken. Die Kärntner sagen, dass ich ein echtes italienisches Temperament besitze. In meinem Unterricht versuche ich meine positive Lebenseinstellung zu vermitteln. 2018 habe ich mich selbstständig gemacht und meine neue Vision verwirklicht: Ich gebe Italienischkurse in meiner Küche, wo ich meiner Kreativität und Leidenschaft Ausdruck vermitteln kann.
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Fotos: Anita Arneitz, Sabrina Balin.
4 Comments
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