Wandertipps Friaul: die schönsten Naturwege

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Für manche ist es die Stille, für andere die sanfte Melodie des Windes. Mächtige Wälder offenbaren ihrerseits eine besondere Schönheit. Was auch immer es ist, Friaul schafft es, Naturgefühle zu wecken.

Von der alpinen Umgebung berührt – Wandertipps Friaul

Die Sentieri Natura sind wunderschöne Naturwege in Friaul, die aber kaum jemand kennt. Deshalb geht es auf den Pfaden recht beschaulich zu und die Landschaft kann sich ohne Ablenkung in Szene setzen. Und das sind sie – die Naturwege in Friaul:

Die Wege des Windes

Hier oben spielt die Natur eine der wohl schönsten Symphonien, da sind sich leidenschaftliche Wanderer einig. Am 1847 Meter hoch gelegenen „Monte Burlat“ übernehmen Luft und Wolken das Zepter. Weite Blicke mitsamt Silhouetten bestimmen das Tagewerk und müssen die Gedanken nicht mehr davon überzeugen, dass Friaul Julisch Venetien wohl eine der faszinierendsten Gegenden im Alpen-Adria-Raum ist. Der Landstrich ist geradezu verwöhnt von reizvollen Gratrouten und kleineren sowie größeren Gipfeln. Als „die Wege des Windes“ werden dort insgesamt 40 unterschiedliche Strecken bezeichnet. Als Geheimtipp unter Berglern zählt dabei etwa der Kamm des Mount Guarda oder der „Crinale dei Fleons“. Aber Achtung: Die wahre Königin der Luft ist dort oben die alpine Vogelwelt!

Wege des Felsens

Apropos alpin. Mit den „Wegen des Felsens“ finden Freunde der Höhenluft auch zu geologisch interessanten Orten wie den Lander Glockentürmen oder den Ring des Berges Auernig. Zugegeben, es ist eine anständige Portion Ehrfurcht dabei, wenn die alten Bergrutschen samt den zugehörigen Erosionsformen betrachtet werden. Noch nie war das Lesen alter Berggeschichte intensiver und berührender. Jede Menge Gänsehautmomente für die Erinnerung. Geübte Geher vergessen dabei nicht auf passendes Schuhwerk.

Wege der Stille

Weit entfernt von den üblichen Ausflugszielen liegen die „Wege der Stille„, die das Hochalpine mit den Weiten oberhalb der Täler verbinden. In der Tat Naturgefühle wie aus dem Bilderbuch. Zum Verlieben sind etwa die Nischen des Val Molassa, das sich mit dem Torrente Alba zu einer charmanten Runde verbinden lässt. Oder der Steingarten der Alpe Moritsch, mit dem es Mutter Erde wahrlich gut gemeint hat. Eine Scheu vor langen und manchmal einsamen Zugängen sollte man nicht haben. Es warten dafür kleine, vielleicht flüchtige Momente der Ruhe, die Genuss in Vollendung bedeuten.

Waldbaden in Friaul

Wer sich lieber in Richtung der Vegetationsgrenze begibt, macht sich auf zu den „Wegen des Waldes„. Einheimische schätzen die mächtigen Baumkronen unterhalb der Friaulberge, die durch den Einfluss drei biogeografischer Gebiete zu einer außergewöhnlichen Umweltvielfalt gewachsen sind.

Von mystischen Fichtenformationen bis hin zum Wald von Tarvis, der sich über eine erstaunliche Fläche von 24.000 Hektar erstreckt und damit zur größten Baumsammlung des italienischen Staatsforstes zählt. So durchqueren Erkunder unterwegs zum Malborgether Mittagskofel einen dichten Buchenwald, der in seiner Markantheit steil nach oben geht. 40 lautet auch hier die Anzahl an abwechslungsreichen Tourmöglichkeiten.

Wanderwege am Wasser

Empfindlicheren Umgebungen kommen Entdecker auf den „Wegen des Wassers“ auf die Spur. Die langsame Arbeit des gewaltigen Elements lassen sich besonders in der tiefen Schlucht des Vajont-Stroms und in der dunklen Talenge von Vinadia al corso Judrio ausmachen, die zwischen Italien und Slowenien liegt. Tipp: Freunde des Canyoning können sich nach Begehungen erkundigen!

Wandertipps Friaul: Blumen, Menschen und Erinnerungen

Fernab des Tumults führen auch die „Wege des Menschen„, die sich auf die Lebensweisen der Vorfahren im Kreis der Natur zu bewegen. Casere, Stavoli und verlassene Dörfer sind hier begehrte, aber auch nachdenkliche Ziele. Alle voran die Pordenone-Täler, die mit einer Vielzahl kleiner Siedlungen übersät, heute aber weitgehend verwaist sind. Ähnlich gestalten sich Passagen entlang des Canal del Ferro.

Geschichtsliebhaber aufgepasst: Ein wenig mulmig und bedrückend zeigen sich schließlich die „Wege der Erinnerung„, die den Ersten Weltkrieg eingebettet im Naturschauspiel des Monte-Croce-Carnico-Pass und dem Val Dogna zeichnen.

Ein Streifzug unter freiem Himmel wäre aber nicht ohne den „Wegen der Blumen“ komplett, die die Gedanken wieder in das bunte Hier und Jetzt holen. Ein Insider: Vom Col Cornier und Mount Toc bis zu den alpinen Gärten des Parks der friaulischen Dolomiten wandern und Friaul auf eine ganz neue Weise kennen lernen!

Alle Details zu den Wandertipps Friaul

Auf einer eigenen Webseite sind alle Wege im Detail mit Kartenmaterial beschrieben. Zusätzlich gibt es es eine eigene App fürs Smartphone. Einfach online schmökern, nächsten Ausflug planen und los gehen. Weitere Tipps zum Wandern in Friaul und Oberitalien findest du in diesen Beiträgen:

Text: Anita Arneitz & Wolfgang Hoi. Foto: Anita Arneitz.

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