Vermächtnis einer Hotellegende: Kempinski Palace Portorož

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Die Wiedereröffnung des ehemaligen Grandhotels, heute Kempinski Palace Portorož, hat neuen Schwung in slowenische Hotellandschaft gebracht: Zum einen wurde es das erste Fünf-Sterne-Superior-Hotel des Landes, zum anderen entführt es die Gäste durch verschiedene architektonische Epochen.

Besuch im Kempinski Palace Portorož

Das kleine Hafenörtchen Portorož an der slowenischen Küste war bereits in der österreichisch-ungarischen Monarchie ein beliebtes Feriendomizil für Sonnenhungrige. Richtig bekannt wurde Portorož durch das legendäre Grandhotel, das 1910 eröffnet und vom österreichischen Architekten Johannes (Giovanni) Eustaccio entworfen wurde. Es galt lange als das schönste und größte Hotel an der Adriaküste. Berühmte Persönlichkeiten wie Orson Welles, Adriano Celentano oder Sophia Loren liebten das Grandhotel.

Aufgrund seiner einzigartigen Architektur wurde das Grandhotel Anfang der 1890er als „Kulturelles Monument“ ausgewiesen und unter Denkmalschutz gestellt, genauso wie die Gartenanlage mit altem Baumbestand. 1990 wurde das Grandhotel aber geschlossen und fiel für fast zwei Jahrzehnte in den Dornröschenschlaf. Niemand wollte es sich leisten das alte Hotel zu restaurieren – bis 2003 die Wende kam. Fünf Jahre lang wurde es um sieben Millionen Euro renoviert und erweitert. 2008 konnte das Grandhotel im neuen Glanz als Kempinski Palace Portorož wiederöffnet werden. Kempinski Palace Portorož, www.anitaaufreisen.at

Mix aus Alt und Neu: Kempinski Palace Portorož

Dem französischen Innenarchitekten Jean-Claude Laville gelang es, das Vermächtnis des alten Hotels zu bewahren und stilvoll mit modernen Bauelementen zu verbinden. Daher können die Gäste durch verschiedene architektonische Epochen wandeln – angefangen von Art Nouveau über Kubismus und Art Deco bis hin zur Moderne. Im historischen Teil des Hauses sind 105 Zimmer und Suiten untergebracht. Warme Brauntöne prägen die Zimmerausstattung. In den Gängen wurde wieder Seide an den Wänden angebracht – eine Herausforderung für das Reinigungspersonal.

Originalgetreu erhalten geblieben ist der weiße Ballsaal, der gemeinsam mit der großen Terrasse für das Frühstück genützt wird. Gerne wird der barocke Ballsaal auch für Hochzeiten gemietet. Das Restaurant Sophia ist ebenfalls im historischen Teil untergebracht. Aufgetischt werden regionale Köstlichkeiten wie Wolfsbarsch aus der Fischzucht Fonda, Salz aus den Salinen von Sečovlje, Olivenöl von Vanja Dujc oder Wein von Uros Rojac.

Wer allerdings im Freien sitzt und den Klängen des Gitarrenspielers zuhört, wünscht sich wie der Hoteldirektor Thies-Christian Bruhn die eingeschossigen Betonklötze in der ersten Reihe weg, damit der Blick auf das Meer freigegeben wird. Aber bis es soweit ist, wird wohl noch eine Weile vergehen. Schneller sollte es da mit dem Golfplatz gehen, der in der Nähe geplant ist.

Kempinski Palace Portorož, www.anitaaufreisen.at

Die Rose vom Hafen

Im neu erbauten modernen Flügel sind weitere 78 Zimmer und Suiten, das stylische Restaurant Fleur de Sol sowie das Rose Spa untergebracht. Das Design ist ganz auf das Thema Rosen abgestimmt und geht zurück auf den Namen Portorož, der so viel bedeutet wie „Hafen der Rosen“. Es gibt auch eine eigene Party-Suite mit Dachterrasse, Bar und Meerblick.

Einen Besuch wert ist das „Forma Viva“. Es ist ein Mix aus Wiener Kaffeehaus und französischer Confiserie, präsentiert in einem besonders futuristischen Ambiente. Gleich daneben gibt es einen Damensalon mit opulent bezogenen Stühlen und Sesseln. Für die Männer gibt es einen gediegenen Herrensalon. Im Weinkeller finden die Gäste über 300 Weinmarken, darunter 40 slowenische Weine. Aber keine Sorge: Obwohl das Ambiente sehr edel ist, braucht man sich um den Dresscode keine großen Sorgen zu machen. Immer wieder gibt es attraktive Specials, mit dem ein Wochenende im Palace Portorož auch leistbar wird.

Urlaub in Portorož

Portorož selbst ist ein schräger Mix aus Partymeile, Kurort, Las Vegas und Familiendestination – für jeden ist etwas dabei. Und wem das Treiben direkt beim Meer zu bunt ist, zieht sich zurück auf die Dachterrasse im fünften Stock und genießt in überdimensionalen Relax-Inseln den Ausblick.

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