Sanft drückt die Sonne ihre Strahlen durch die Bäume der Allee. Spaziergeher wandern durch den Kurpark vom Warmbad Villach. Die Gegend ist bekannt für ihre Thermalquellen. Doch sogar viele Einheimische wissen nicht, dass die Natur ein- oder zweimal im Jahr im Wald hinter dem Kurpark den Menschen ein besonderes Geschenk macht: Das Maibachl.
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Die Thermalquelle im Wald
Das Maibachl ist eine der vielen Thermalquellen am Fuße des Berges Dobratsch und weil sie rund 15 Meter ober den anderen Quellen liegt, wird sie nicht für die Therme oder das Kurbad verwendet. Das Heilwasser bahnt sich einfach als dekorativer Bach seinen Weg durch den Wald. Naturbelassen, wild und heiß dampfend.
Launisches Naturphänomen am Fuße vom Dobratsch
Allerdings gibt es Naturphänomen nur im Frühling oder Herbst nach der Schneeschmelze oder starkem langen Regen zu sehen. Vor einigen Tagen hat das Maibachl wieder zu sprudeln begonnen. Pro Minute schüttet es bis 500 Liter Thermalwasser aus, das angenehme 29 Grad und heilende Kräfte durch das darin enthaltene Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat besitzt.
Der Weg zum Maibachl
Das Maibachl ist leicht zu finden – vorausgesetzt man schlägt nicht versehentlich einen anderen der vielen Wanderwege ein. Diese sind zwar auch schön, aber eben nicht das Maibachl. Daher startet man am besten im Kurpark. Neben der Allee beim Waldrand fließt das Maibachl in einer geordneten, geradlinigen Bahn neben dem Weg. Man kann es leicht am Dampf erkennen, der vom Wasser aufsteigt. Jetzt braucht man nur dem Bachlauf durch den Wald zurück zur Quelle folgen.
Jetzt wird das Maibachl immer ungestümer, schlängelt sich über Steine und Bäume. Bei einer kleinen Lichtung führt eine Brücke über das Wasser. Die Erde ist ab hier von der Schneeschmelze und dem Maibacherl aufgeweicht. Aber nur noch ein paar Tritte in den Gatsch und schon steht man vor einem natürlichen Whirlpool. Kurz nach dem Quellaustritt sammelt sich das heiße Wasser in mit Steinen angelegten Becken, die wie zwei Teiche wirken. Die Wassertiefe beträgt rund einem Meter.
Baden ist für jedermann erlaubt und kostet nichts.
Eine Umkleidekabine oder sonstige Annehmlichkeiten gibt es keine, aber dafür jede Menge Bäume, an denen die Kleidung aufgehängt werden kann.
Kraftplatz in Villach Warmbad
Das Thermalwasser leuchtet an sonnigen Tagen türkisfarben und ist glasklar. Jeder Stein am Grund ist zu erkennen. Durch den Dampf bekommt der Ort eine mystische Atmosphäre. Seit jeher wird der Platz, umgeben von hohen Felsen und alten Bäumen, als Kraftplatz bezeichnet, der den Menschen neue Energie schenkt.
Magische Stimmung mitten im Wald
Das Maibachl ist vielleicht auch so besonders, weil es kein alltägliches Phänomen ist. Es lässt sich nie vorhersagen, wann und in welcher Menge das heiße Wasser zu sprudeln beginnt. Manchmal versiegt die Quelle in trockenen Monaten komplett, dann ist nichts zu sehen außer Steinen und Blättern.
Aktuell lohnt sich die kleine Wanderung zum Maibachl – die Becken quellen über mit heißem Thermalwasser und sorgen für eine märchenhafte Stimmung auf der Lichtung.
Kärnten: Noch mehr besondere Erlebnistipps
Begeistert vom Maibachl? Kärnten hat noch mehr solcher Schätze zu bieten. Über 70 weitere Insidertipps finden Interessierte im Buch „Kärnten ganz gemütlich“, erschienen im Gmeiner Verlag.
Fotos: Anita auf Reisen & Matthias Eichinger
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