Im Fledermaushaus in Feistritz an der Gail ist bereits der Nachwuchs eingetroffen. Die Kleinen Hufeisennasen hängen von der Decke und können von Besuchern beobachtet werden. Ein Ausflugstipp für alle Batman-Fans und jene, die es noch werden wollen.
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Österreichs erstes Fledermaushaus: Nachwuchs hängt schon
Eine versucht sich im Spagat. Die Andere flattert wild und unkoordiniert. Die Nächste dreht schon ihre erste Trainings-Flugrunde, während daneben friedlich dahin geschlummert wird – Kopfüber natürlich. Stundenlang könnte man als Besucher den kleinen Fledermäusen in ihrer Wochenstube zusehen, so faszinierend und putzig sind die Kleinen Hufeisennasen. Ihre Nase sieht aus wie ein Hufeisen und sie sind die kleinste, zarteste Fledermausart. Der Körper ist so groß wie ein Daumen und wiegt vier bis acht Gramm. Am liebsten leben sie auf Dachböden – aber die Menschen nehmen ihnen immer mehr Lebensraum weg, deshalb zählen sie zu den gefährdeten Tieren.
Die Ängste vor Fledermäusen sind unbegründet“, klärt Biologe Martin Jaindl auf. Weltweit gibt es drei Vampirarten, eine davon ist aufgrund einer Infektion gefährlich und lebe in Südamerika. Ansonsten sind Fledermäuse harmlose Einzelgänger und haben Null Interesse an einem Zusammentreffen mit Menschen.
Sicheres Quartier für Kleine Hufeisennasen
Eine Kolonie der Kleinen Hufeisennasen hat sich im Kraftwerkshaus Feistritz an der Gail angesiedelt. Um den Tieren ein sicheres Quartier zu geben und ihr Leben zu dokumentieren, wurde 2008 das Haus fledermausfreundlich ausgebaut und mit einem multimedialen Informationszentrum für Besucher ausgestattet. Während sich die Weibchen mit ihren Babys an der Heizmatte festhalten, erfahren Interessierte mehr über die intelligenten Geschöpfe und beobachten sie, ohne zu stören, durch eine Glasscheibe. 130 Kleine Hufeisennasen zogen im vergangenen Sommer hier ihren Nachwuchs auf. Die Babys werden gesäugt und hängen sich an der Scheinzitze der Mutter fest. Nach sechs Wochen sind die Kleinen selbstständig und können am Abend mit in den Wald fliegen, um Insekten zu fangen. Jetzt im Juni ist es wieder soweit: Der erste Nachwuchs hängt schon wieder an der Decke.
Besuch des ersten österreichischen Fledermaushaus
Das Fledermaushaus fungiert auch als Auffangstation für verletzte oder mutterlose Tiere, hilft und berät bei allen Fragen rund um Fledermäuse. Achtung: Das Fledermaushaus hat nur von Juni bis Ende August an Freitag und ausgewählten Sonntag Nachmittagen geöffnet. Für Gruppen oder Schulklassen sind Sondertermine möglich.
Stundenlang könnte man den kleinen Tierchen zuhause und erfährt nebenbei auch noch Spannendes über die Natur.
Ausflugstipps für Kärnten – der Buchtipp
Dieser Beitrag stammt aus dem Buch „Kärnten ganz gemütlich„. Darin finden sich noch mehr Ausflugstipps – siehe auch: Neu im Buchhandel: „Kärnten ganz gemütlich“
Fotos: Anita Arneitz, Matthias Eichinger
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