Im Gailtal, Gitschtal und Lesachtal sorgen kulinarische Pionierinnen für kreative Genüsse. 6 Tipps für den Urlaub in der kärntnerischen Slow Food Travel Region.
Inhalt
6 geschmackvolle Erlebnisse in der Slow Food Travel Region in Kärnten
Sissy und Slow Cooking auf Haubenniveau
Kochen muss die Seele berühren und den Körper aufatmen lassen. Zumindest bei Sissy Sonnleitner in Kötschach-Mauthen. Als Haubenköchin hat sie über Jahrzehnte hinweg der Alpe-Adria-Küche einen frischen Touch verpasst. Heute werkelt sie gemeinsam mit ihrer Tochter Stefanie in der eigenen Genusswerkstatt an Slow Food Gerichten. Bei einem halbtägigen Seminar wird man Teil des Slow Cookings und sieht, wie aus einfachen, vertrauten Zutaten Neues entstehen kann. Die Rezepte werden gemeinsam ausprobiert und so mancher kleiner Trick mit großer Wirkung ausgetauscht. Danach steht der Genuss auf dem Programm: Die selbst gekochten Kreationen werden in aller Ruhe im romantischen Garten des Landhauses verkostet. Und damit zu Hause das Nachkochen leicht fällt, gibt es umfassende Seminarunterlagen zum Mitnehmen.
Lissi und die Eiszeit am Bauernhof
Eine Nacht braucht das Eis zum Durchfrieren. Dann darf am Bauernhof von Lissi Neuwirth im Gailtal nach Herzenslust geschleckt werden. Sie ist eine der wenigen Eismeisterinnen in Kärnten. Aus natürlichen Zutaten wie frischen Beeren oder Früchten aus dem Garten und der Milch von ihren Kühen kreiert sie cremig-schmelzende Eissorten. Einmal im Monat auch gemeinsam mit Gästen. Dann werden Kräuter gezupft, Obst klein geschnitten und klassische Eissorten mit neuen Ideen aufgepeppt. Und für das große Schlemmen daheim gibt Lissi noch einige Tipps mit auf den Weg, wie die kühlen Köstlichkeiten richtig aufbewahrt werden. Allerdings schmeckt das selbst gemachte Eis so gut, dass es immer schnell weggelöffelt ist.
Gertrude und das Fingerfood von der Wiese
Wenn sich spontan Besuch ankündigt, tritt Gertrude Wastian im Gitschtal gelassen vor die Haustüre, zupft ein paar Kräuter von der Wiese und holt sich Blüten aus dem Bauerngarten. Daraus zaubert sie im Nu herrliche Kräutercracker und feines Unkrautpesto. Aus Gänseblümchen, Kornblumen und Löwenzahn wird eine Blütenbutter, die jedes Gebäck zum Star auf dem Tisch macht. Grüne Koschtalan nennt sie das gesunde Fingerfood aus der Natur. Als Kräuterpädagogin und Seminarbäuerin weiß sie die Stärken der Pflanzen zu nutzen – in der Küche und in der Volksheilkunde. Praktisch sind auch ihre Tipps für selbst gemachte kulinarische Mitbringsel, die ganz einfach für Eindruck und mehr Würze sorgen.
Andrea und die Auszeit mit dem Schlafmohn
Im naturbelassenen Lesachtal blühen die Almwiesen noch bunter. Und jene von Andrea Unterguggenberger leuchtet in besonders sattem Rot. Auf 1.300 Meter Seehöhe baut die Biobäuerin nach uralter Tradition den Lesachtaler Schlafmohn an. Früher hatte fast jeder Bauer einen kleinen Mohnacker. Doch das Gewinnen der Mohnsamen war vielen zu mühsam. Deshalb verschwanden nach und nach die Mohnfelder. Nicht aber am Peintnerhof. Hier hat Andrea lange Reihen aus Mohn angebaut und verrät, wie die Samen aus den Kapseln der Kulturpflanze geerntet und gemahlen werden. Diese verarbeitet sie gemeinsam mit den Gästen zu feinen Köstlichkeiten, die Körper, Geist und Seele gut tun.
Gudrun und Ingeborg über die Kunst des Krendelns
Kärntner Nudln machen können viele. Aber niemand kennt so viele unterschiedliche Variationen der Füllungen wie Gudrun und Ingeborg Daberer vom Slow Food Travel-Wirtshaus Grünwald in St. Daniel. Über Jahre hinweg haben sie die regionale Spezialität weiterentwickelt. Beim Kochworkshop zeigen sie im Slowmodus, wie die Teigtaschen gemacht werden – inklusive dem kunstvollen Verschließen, das als Krendeln bezeichnet wird. Ein wahres Feuerwerk an Nudln servieren die Schwestern im Oktober bei ihrem legendären Nudl Kudl Mudl. Vier Wochen lang stehen dann auf der Speisekarte ausschließlich Nudln – und nie wird dem Gaumen dabei langweilig.
Rosa und das Brot als Weltkulturerbe
Bei Rosa Lanner vom Alpenhotel Wanderniki sitzt jeder Handgriff. Seit über 30 Jahren bäckt sie jede Woche frisches Brot für ihre Familie und Gäste. Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Sesam, Kürbiskerne und Brotgewürz aus dem eigenen Garten verknetet sie gekonnt mit Mehl sowie Bergwasser. So entsteht das einzigartige Lesachtaler Brot, das längst zum Weltkulturerbe der Unesco zählt. Beim Backkurs mit Rosa erfährt man, wie auch zu Hause der knusprige Laib gelingt. Backneulingen nimmt sie die Angst vor selbst gemachtem Sauerteig und erfahrene Knetlinge staunen über ihre Fingerfertigkeit. Spätestens wenn sich der ofenfrische Duft im Raum ausbreitet, sind sich alle einig: Ab jetzt wird selber zu Hause geübt. Oma Rosa packt dazu schon mal Mehl und Rezept ein.
Weitere Informationen unter: www.slowfood.travel/de und https://www.slowfood-kaernten.at/
Quelle: Girasole, Alle Fotos: © slowfood.travel_W. Hummer
Du möchtest mehr über die Slow Food Travel Region in Kärnten erfahren? Dann habe ich noch einen Tipp für dich:
Wenn des, wos da is, zur Marke wird: Slow-Food-Travel im Gailtal und Lesachtal
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