Wer in sich geht, wird Wundersames erfahren. Ein besonders schöner Platz dafür ist der Hemmaberg in Kärnten mit seinen mystischen Geschichten.
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Ausflug auf den Hemmaberg
Eine junge Familie mit Kind und Hund, der feine Herr aus der Stadt oder die alte Bäuerin mit dem Kopftuch, alle sieht man am Sonntagnachmittag gemächlichen Schrittes durch das hohe Gras zur Rosaliengrotte stapfen. Vielleicht sind sie aus unterschiedlichen Gründen ins kärntnerische Unterland gekommen, ihre Handlungen sind aber dieselben: Blumen niederlegen, Kerze anzünden, Glocke läuten, Augen waschen und Wasser abfüllen. Bereits vor 1500 Jahren pilgerten die Menschen zur Wallfahrtskirche der heiligen Hemma auf den Hemmaberg. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Heilkraft der Rosaliengrotte
Die Quelle in der Rosaliengrotte wird wegen ihrer besonderen Heilkräfte verehrt und helfe bei Augenleiden. Angeblich soll die Rosaliengrotte auch Strahlenfelder aufweisen, die ähnlich stark sind wie jene im Wallfahrtsort Lourdes. Deshalb schleppen einige das Wasser in großen Kanistern den Pfad hinauf zum Parkplatz. Ob man daran glaubt oder nicht, der Hemmaberg ist in jedem Fall ein schönes Ausflugsziel für die gesamte Familie. Für Spannung beim Wandern sorgen zum Beispiel die geheimnisvollen Sagen, die sich um die Rosaliengrotte drehen.
Zu ihrem Namen kam die Rosaliengrotte zum Beispiel durch die Pest. Damit diese 1680 die Ortschaften im Jauntal verschont, errichteten die Bewohner eine Grottenkapelle zu Ehren der Pestheiligen Rosalia. Der Sage nach fing die heilige Rosalie in der Grotte eine Jungfer auf, die vor einem zudringlichen Burschen flüchtete und dadurch entkommen konnte. Die Öffnung im Felsen, durch die Jungfer sprang, ist noch zu sehen.
Weg der Besinnung – Wandern am Hemmaberg
Direkt bei der Grotte, im Schatten des kühlen Felsens, beginnt der Weg der Besinnung. Dessen neun Stationen gestaltete der bekannte Künstler Valentin Oman. Leider mussten Teile des Weges aufgrund Felssturzgefahr gesperrt werden. Alternativ bietet sich jedoch ein Spaziergang zu den archäologischen Ausgrabungsstätten auf den Gipfel an. Dabei kommt man bei der Wallfahrtskirche der Heiligen Hemma und Dorothea vorbei, die um 1500 erbaut wurde. Die Ausgrabungen daneben zeigen eine noch ältere Kirche, diese wurde erbaut um 400 nach Christus. Wer mehr über die Geschichte erfahren möchte, sollte das Pilgermuseum in Globasnitz besuchen. Reiseblogger-Kollege Mars unterwegs hat auch schon etwas darüber geschrieben.
Update 2020: Nach einer langen Zeit der Sperre ist jetzt der Weg zur Rosaliengrotte wieder frei zugänglich.
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Fotos: Anita Arneitz, Matthias Eichinger
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