Wo Kärntens Natur am schönsten ist

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10 mal Kärntens Natur anders erleben. Ausflugsziele zum Staunen und Wundern – verraten von Einheimischen.

Kraftplatz. Naturwunder. Historischer Ort. Und überall spielt Kärntens Natur die Hauptrolle. Deshalb verraten wir als Einheimische unsere Lieblingsplätze, abseits von den bekannten Ausflugszielen. Es sind einfache Plätze, die magisch werden für all jene, die ihre Sinne öffnen und sich Zeit nehmen zum Genießen.

Urzeitliches Meerauge im Bodental

Mystisch sieht es aus, das Meerauge im weitläufigen Bodental. Kurz vor dem beliebten Gasthof Bodenbauer bekommen Entdecker ein durch Eiszeitgletscher erzeugtes Toteisloch zu sehen. Begleitet von einem tiefblauen Teich in der Mitte, der mit einem gut gesicherten Holzsteig erschlossen ist. Flankiert von gewaltigen Bäumen, die aus dem Wasser ragen. Es ist ein Ort, dem eine ganz besondere Atmosphäre innewohnt. Umzogen von grünen Wiesen und einem beeindruckenden Blick in die angrenzenden Gebirgszüge. Kamera nicht vergessen! Diese Momente müssen einfach festgehalten werden. Sowohl im Sommer, als auch im Winter.

Felsiges Petzentor in Südkärnten

Ein ungewöhnliches Wunder ist im westlichen Gebiet der „Petzen“ zu finden. In dem Bergmassiv der Karawanken, im Grenzgebiet zwischen Kärnten und Slowenien, ist eine Höhle mit fünf größeren und zwei kleinen Öffnungen versteckt. In einem steil abfallenden Felsriegel hinter einem verflochtenen Latschengestrüpp ist der Blick auf das Petzentor und damit ein Blick in die geologische Vergangenheit mehr als beeindruckend. Wie ein Dom sieht sie aus, die Haupthalle mit ihren Ausdehnungen. Die Gesamtlänge von 180 Metern ist beachtlich und ein Halteseil bei einer gänzlichen Erkundung unbedingt erforderlich. Teile davon kann man auch von Weitem bewundern.

Kärntens Natur erleben beim Wildensteiner Wasserfall

Wildensteiner Wasserfall, Kärnten, Foto Matthias Eichinger, www.anitaaufreisen.at

Er setzt sich mit einer gewaltigen Fallhöhe von 54 Metern gekonnt in Szene. Der Wildensteiner Wasserfall unterhalb des Hochobir Gipfels in der Gemeinde Gallizien ist ein wahres Kleinod und österreichweit einzigartig. Gerade an heißen Tagen ist es erholsam, wenn die erfrischende Kühle über das Gesicht streift. Wenn das Wasser aus einer senkrechten Felswand steil nach unten bricht und einen die Schritte näher an das Rauschen tragen. Gespeist wird das Juwel vom Wildensteiner Bach, der sich seinen Weg durch den Wald, das Gestein und grünen Wiesen bahnt. Vorbei an der Ruine Wildenstein, die beinahe magisch über allem thront.

Botanischer Garten am Kreuzbergl

Am Fuße des Kreuzbergls offenbart sich Besuchern an nur einem Platz die faszinierende Pflanzenwelt Kärntens. Der Botanische Garten der Landeshauptstadt Klagenfurt ist ein Sammelsurium aus ehemaligem Steinbruch, Wasserlandschaft, Bach, Teich und intensiv gepflegten Bauerngarten. Liebevoll angelegte Pfade führen über Brücken zu schattigen Sitzplätzen, an denen man den ansässigen Tieren lauschen kann. Schau, da sind Frösche im Wasser! Es heißt auch tief durchatmen, mit all den Gerüchen im Gepäck ist eine Auszeit garantiert. Ein Ausflugsziel mitten in der Stadt, ein Schauplatz Natur, den man auf diese Weise wohl nur dort findet.

Abenteuerliche Garnitzenklamm

Sie ist eine der schönsten Klammen Österreichs und ein Erlebnis der besonderen Art. Die Garnitzenklamm bei Möderndorf besticht nicht nur durch ihre Länge von sechs Kilometern, sondern auch durch ihre hervorragende Zugänglichkeit für Abenteurer. Der Graben ist über alpine Steige und Brücken zur Gänze begehbar und lässt tief in das Handwerk von Mutter Natur blicken. Die Erdgeschichte wird erlebbar und der ewige Wechsel des Werdens, Vergehens und Wiederwerdens wird auf emotionale Weise erzählt. Apropos Emotionen: Einige Abschnitte der Klamm verlangen Schwindelfreiheit und Trittsicherheit, um auch die letzten Winkel zu erforschen.

Tropfende Steine in Griffen

Burg Griffen, Foto Matthias Eichinger
Burg Griffen, Foto Matthias Eichinger

Tropfsteinhöhlen gibt es unzählige. Jedoch können wenige von sich behaupten, Raum innerhalb eines gewaltigen Schlossberges zu bekommen. Die Griffner Tropfsteinhöhle befindet sich unterhalb einer Burgruine aus dem Jahre 1124 und fädelt sich ihren Weg in den riesigen Kalkfelsen inmitten der gleichnamigen Ortschaft. Die Stalaktiten und Stalagmiten wurden bereits 1957 zum Naturdenkmal erklärt und zeigen mit ihrer Buntheit intensive Präsenz. Dem nicht genug, wurden darin prähistorisch Knochenfunde von Wollnashorn, Riesenhirsch und dem Höhlenbär gefunden. Entdecker kommen voll auf ihre Kosten.

Artenreiches Sablatnigmoor beim Klopeiner See

Im südlichen Teil des Landes ist eines der artenreichsten Naturschutzgebiete Kärntens zu erleben. Das Sablatnigmoor nahe Eberndorf gibt Herberge für mehr als 1.700 Tier-, 170 Vogel- und an die 300 Pflanzenarten. Es ist der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen und den Vögeln, Schmetterlingen und Fröschen bei ihrer Wuselei zuzusehen. Auf dem 104 Hektar großen Gebiet sind auch die seltenen fleischfressenden Arten des Sonnentaus und des Wasserschlauchs vorhanden. Liebhaber von raren Orchideen haben an den Quellmoorbeständen und dem anschließenden Durchströmungsmoor ebenfalls ihre Freude. Diese wachsen hier in einer großen Zahl. Flora und Fauna vollziehen dabei ein Wechselspiel, das für die Region wohl einzigartig ist.

Feistritzer Alm für Bergliebhaber

Mitten in der Naturarena Kärnten liegt unweit des Karnischen Hauptkamms eine der bezauberndsten Bergwiesen der Region. Die Feistritzer Alm ist mit ihren saftig grünen Landschaftsstreifen und den umliegenden Gebirgszügen ein Eldorado für alle, die Natur pur genießen möchten. Sie ist Teil des Via Alpina, der entlang der österreichisch-italienischen Grenze führt. Um den Ausblick auf die Julischen Alpen und den Dobratsch auch lange genug genießen zu können, heißt es in der Oisternig Hütte Rast zu machen. In unmittelbarer Nähe finden Wanderer die Almkapelle Maria Schnee, ein Schmuckstück der sakralen Kunst. Das Erlebnis ist auch für ungeübte Geher geeignet, dauert der Aufstieg nicht mehr als 45 Minuten.

Vielfältiger Biosphärenpark in den Nockbergen

Nockberge Kärntens Natur Foto Matthias Eichinger
Nockberge Kärntens Natur Foto Matthias Eichinger

 

Manche Gegenden haben einen ganz eigenen Charakter. Ein Wesen, das bereits bei den ersten Schritten spürbar wird. Die Nockberge zählen dabei zu den ältesten Regionen Kärntens und stehen als UNESCO Biosphärenpark unter einem speziellen Schutz. Zweifelsohne entfaltet sich eine wohltuende Wirkung, wie sie nur die Natur hervorbringen kann. Etwa in Gestalt von Speik und Zirbe. Das eine harmonisierend, belebend und Letztere senkt als „Königin der Alpen“ sogar die menschliche Herzfrequenz. Vor allem für waldaffine Menschen interessant: Mehr als 1.000 Pilzarten sind dort beheimatet. Ein Paradies zum Abschalten und Ausklinken.

Hausberg Villachs – der Dobratsch

Dobratsch, Foto Anita Arneitz
Dobratsch, Foto Anita Arneitz

Er wird liebevoll der „Hausberg Villachs“ genannt und ist sowohl in den warmen, als auch kalten Monaten ein Naturplatz für alle Sinne. Das Bergmassiv des Dobratsch prangt stattlich inmitten der idyllischen Seenlandschaft Kärntens und umfasst das größte Bergsturzgebiet der Ostalpen. Malerisch schlängelt sich die Villacher Alpenstraße durch eine unberührte Landschaft hinauf und hält so einige Ausblicke bereit. Zur Gänze eintauchen können Besucher auf dem Rundwanderweg, der viele Ecken und Kanten aus nächster Nähe zeigt. Vielleicht hat man Glück und kann ein Foto von der Illyrischen Gladiole machen, die man nur hier antreffen kann. Achtung, sie ist streng geschützt!

Noch Entdeckungen in Kärntens Natur

Text: Wolfgang Hoi & Anita Arneitz. Fotos: Matthias Eichinger & Anita Arneitz.

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