Ein stummes Laienspiel zu Ostern: Mit wenigen Worten, dafür mit umso mehr Emotion gehen jedes Jahr die Passionsspiele im Kärntner Tresdorf bei Rangersdorf über die Bühne. In den Hauptrollen: Christus, Pilates, Herodes, Simon von Cyrene, Judas und der Erzengel Gabriel.
Kärntner Osterbrauch: Tresdorfer Kreuzziehen
Die Laiendarsteller erzählen die Leidensgeschichte Christis aus der Sicht der bäuerlichen Menschen von damals. Die Aufführung beginnt am Gründonnerstag, wo sich alle Teilnehmer bei der „Krassnigmühle“ treffen. Von dort geht es weiter zum Ulrichs-Kirchl, das als höchster Punkt des Dorfes den Ölberg repräsentiert. Dorthin pilgert Jesus mit seinen drei Jüngern und wird von Judas verraten. Es kommt zur Festnahme durch die Häscher, Pilatus und Herodes führen ihn ab. Nach dem Urteil, der Geißelung und der Dornenkrönung bewegt sich die Gruppe wieder Richtung Ausgangspunkt. Am Karfreitag trägt der Herrgott dann ein Holzkreuz und begibt sich mit seinem ganzen Begleitzug in die Kirche, wo er für eine Viertelstunde betend verweilt.
Die Passionsspiele gehen der Legende nach auf ein Gelübde zurück, wonach die Spiele das Dorf vor Hochwasser und Seuchen bewahren sollten. In ihrer Schlichtheit und stummen Gestik berühren sie hunderte Besucher.
Foto und Infos: Gemeinde Rangersdorf
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