Bunt, lebendig und erfüllt mit Herzlichkeit – das Kloster Wernberg ist durch die Missionsschwestern vom Kostbaren Blut zu etwas ganz Besonderen geworden.
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Im Kloster Wernberg beginnt die Lebensfreude bereits an der Pforte
„Lass das Licht der Freude und des Frohsinns brennen und hüte es in deiner Seele“, sprach einst Abt Franz Pfanner.
Ihm ist es zu verdanken, dass es den Orden der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut gibt. Der gebürtige Vorarlberger gründete die Kongregation bereits 1885 in Mariannhill in Südafrika. Er erkannte: Missionsarbeit ohne Frauen funktioniert einfach nicht. Und auch in Wernberg leisteten die Missionsschwestern unglaubliches. 1935 kaufte die Ordensgemeinschaft die verfallenen und längst überwucherten Mauern des Renaissanceschlosses.
Die Einheimischen schüttelten den Kopf und wunderten sich, was die Schwestern wohl mit dem „Brennnesselschloss“ anfangen wollen. Doch vom Gerede ließen sich die Frauen nicht aufhalten. Schritt für Schritt renovierten sie die alten Gemäuer und brachten ihnen verlorenen Glanz zurück.
Heute ist das Schloss das Provinz- und Ausbildungshaus der internationalen Kongregation mit Bildungshaus und vielen spirituellen Angeboten wie Fastenwochen oder Exerzitien, Gästezimmern, Klosterladen, Café/Restaurant, Landwirtschaft, Backstube, Klostergarten und Kindergarten. Es ist ein offenes, lebendiges Haus, in dem jeder willkommen ist. Hier geht es zum Video, das euch die schönsten Plätze im Kloster Wernberg zeigt.
Kunstschatz in der Kirche Wernberg
„Die Gemeinschaft ist der beste Spiegel zur Selbsterkenntnis“, sagt Schwester Monika. Sie ist eine von über 50 Missionsschwestern, die direkt im Kloster Wernberg leben. Einer der kraftvollsten und kostbarsten Orte für sie ist die Kirche. Im 18. Jahrhundert wurde diese als Pferdestall genutzt und sah entsprechend verwahrlost aus. In ihrer Ordenstracht kletterten die Schwestern von 1962 bis 1964 auf die hohen Gerüste und legten Zentimeter für Zentimeter die vergessenen Fresken vom Barockkünstler Fromiller frei. Niemand wusste, dass diese überhaupt existieren. Um die Fresken zu schützen, wurden sie vor vielen Jahren komplett übermalt. Nur ein Engel oberhalb der Chorempore wurde als Hinweis nicht überstrichen. Jetzt ist er wieder Teil eines Strahlenkranzes aus 100 Engel, bei dem jeder Engel anders aussieht.
Anders als andere Kirchen ist jene im Kloster hell und freundlich. Die weibliche Hand ist zu sehen und zu spüren. Altar (rund drei Tonnen schwer!) und Priesterkanzel sind ein Kunstwerk aus Glas. Und wer genau hinsieht, erkennt in der Transparenz des göttlichen Lichtes auch einen roten Streifen als Symbol für das kostbare Blut sowie als Zeichen für Liebe, Leidenschaft und Hingabe.
„Kunst darf anregend und aufregend sein“, sagt dazu Schwester Monika.
Jeder Raum im Schloss wird genutzt und erzählt seine eigene Geschichte. So sind in der Mauer bei der Pforte noch die Lanzenstiche der Ritter zu sehen, die früher mit dem Pferd in den Innenhof ritten.
Auszeit im Rosengarten
Überall blühen bunte Blumen. Überall kann man sich niederlassen und innehalten. Im Rosengarten mit angeschlossenem Café, wo selbst gemachter Kuchen serviert wird. Auf der Terrasse unter dem schattigen Dach der Bäume. Bei der Burgmauer mit Blick auf die Drauschleife und die Berge. Aber auch rund ums Kloster Wernberg gibt es einiges zu entdecken.
Wandertipp: Abt Pfanner Besinnungsweg
So startet direkt im Innenhof der Abt Pfanner Besinnungsweg. Auf den Spuren des Ordensgründers führt der Rundweg in gut einer Stunde zu den schönsten Aussichtspunkten. Auch wenn es mal im Leben schwer ist, sein Motto lautete: Lont nit lugg. Übersetzt heißt das soviel wie „Lass nicht nach“ oder auf Kärntnerisch „Nit lei lossn“. Trotz Bedrängnisse hat er nie seinen Glauben verloren oder ist vor irgendetwas davon gelaufen. Das ist auch charakteristisch für die Missionsschwester vom Kloster Wernberg.
„Die Natur ist Lehrmeister und zugleich die beste Therapie.“ Schwester Monika
Klosterladen im Kloster Wernberg
Kräutertee, Käse, Joghurt oder Knäckebrot – die landwirtschaftlichen Produkte aus dem Kloster Wernberg sind ein Genuss aus der Natur. Deshalb sind wir Stammkunden im Klosterladen.
Die Öffnungszeiten des Klosterladens sind Montag bis Freitag von 8 bis 9 Uhr, Samstag von 8 bis 12 Uhr.
Über die Lieblingsjoghurt-Sorte lässt sich streiten. Meine ist definitiv Mocca – oder Reindling zu Ostern. Selbst wenn es nur kurz ist, ein Besuch im Kloster Wernberg erdet. Und ein Urlaub sowieso.
Kunst und Kultur im Klösterreich erleben
Mehr über himmlisch-schöne Klöster in Österreich findest du online im Klösterreich. Die Klösterreich-Broschüre „Kultur – Begegnung – Glaube“ gibt Überblick über das Kunst- und Kulturangebot in den Klöstern von Klösterreich und kann kostenlos angefordert werden!
Auch Kreativreisende Elena und Monika & Petar Fuchs von TravelWorldOnline.de haben über ihre Erlebnisse im kärntnerischen Klösterreich berichtet.
Fotos & Video: Anita Arneitz. Die Recherche wurde unterstützt von Klösterreich.
23 Comments
Wow, total schöne Bilder. Ich liebe Kloster mit Hofladen. Total tolles Urlaubsziel, muss ich mir direkt mit auf die Liste setzen :-)
Liebe Grüße aus Solingen
Werner G.
Ja, unbedingt. Ein Urlaub hier ist wirklich himmlich …
Ein interessantes Angebot im Missionskloster Wernberg – Führungen im Klostergarten Wernberg werden von Mai bis Oktober an-geboten: Im Kräutergarten des Klosters Wernberg finden Gäste verschiedenste Schätze der Natur. Getreu einer alten Tradition haben die Ordensschwestern in einem Teil des großen Gemüsegartens einen Kräutergarten angelegt. Klöster sind schon seit vielen Jahrhunderten Übermittler von Wissen über die heilsame Wirkung der Natur. Schwerpunkte wahlweise: Gemüse-, Kräuter- und/oder Obstbau, Selbstversorgung aus dem eigenen Garten – Möglichkeiten der Kulturführung, Kulturpflege – Werkzeuge, Methoden, Möglichkeiten, Heil- und Gewürzkräuter: Anbau, Verarbeitung, Veredelung; Kräuterwissen, Gemeinnütziges Beschäftigungsprojekt Weltgarten. Anmeldung ist erforderlich im Kloster Wernberg unter der Tel. Nr.: +43 4252 2216 oder gaeste-bildungshaus@klosterwernberg.at.
Danke für den Tipp! Liebe Grüße, Anita