Tief unter der Erde versteckt die Natur ihre Geheimnisse. Eines davon haben Bergleute 1870 am Hochobir entdeckt: zwölf gewaltige Tropfsteinhöhlen.
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Die Obir Tropfsteinhöhle in Kärnten entdecken
Blupp.
Unauffällig lässt sich ein Wassertropfen von der Decke fallen. Er versinkt im türkis leuchtenden Wasser und schickt eine kleine Welle kreisförmig auf die Reise. Durch diese sanften Bewegungen und das gegenseitige Abreiben am flachen Becken entstehen perlenförmige Gebilde aus mineralischen Ausscheidungen. Dahinter kuscheln sich Stalagmiten aneinander, sie sind von unten nach oben wachsende Tropfsteingebilde und können mächtige Formen annehmen. Die zarten Stalaktiten wachsen lieber von der Decke nach unten. Treffen die beiden aufeinander verschmelzen sie zu Tropfsteinsäulen – aber sehr langsam. Im Schnitt legen Tropfsteine pro Jahr 0,5 bis einen Millimeter zu. Das ist ungefähr die Dicke von einem Blatt Papier.
Grotten und Seen im Berg
Im Laufe von 200 Millionen Jahren ist im Hochobir in Kärnten ein spektakuläres Höhlensystem entstanden. Die sogenannte „Lange Grotte“ mit ihren Stalagmiten, die wie Pagoden aussehen, und die „Kleine Grotte“ mit dem Sintersee stehen aufgrund ihrer naturwissenschaftlichen Bedeutung sogar unter Denkmalschutz. Entdeckt wurden die zwölf Höhlen 1870 von den Bergleuten, die damals in der Gegend Blei und Zink abbauten. Durch die natürlichen Gänge in der Obir Tropfsteinhöhle kamen sie schneller und tiefer in den Berg. Ab 1900 ging der Abbau stetig zurück. Das Bergwerk wurde eingestellt. Aber obwohl es schon 1903 Führungen durch die Höhlen gab, wurden sie erst 1987 für den Tourismus erschlossen. Seit 1998 ist in einem Teil auch eine Forschungseinrichtung zur Langzeitbeobachtung von Höhlenklima und Dynamik der Tropfsteinbildung untergebracht.
Obir Tropfsteinhöhle besuchen
Besucher erfahren von April bis Oktober bei kleinen Wanderungen durch das Höhlensystem mehr über die Entstehung des Naturwunders und die lange Bergbautradition in Bad Eisenkappel. Außerdem können sie einmal auf 1000 Meter Seehöhe so richtig durchatmen, denn die Luft in der Höhle ist komplett staub- und pollenfrei. Aufpassen muss man nur, dass einem bei den über 640 Stufen nicht zwischendurch die Puste ausgeht.
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