Der Schlossberg Graz ist zu einem lebendigen Ort für Genießer mit vielen Sehenswürdigkeiten geworden. Tipps fürs Wochenende. (Werbung)
Schnell rauf zum Grazer Uhrturm, ein Selfie machen und mit der Schlossbergrutsche wieder rasant hinunter in die Altstadt. Kannst du machen. Aber dabei versäumst du ziemlich viel. Denn der Schlossberg Graz hat richtig viele abwechslungsreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten: Uhrturm, Bürgerbastei, Denkmal, Türkenbrunnen, Ägyptisches Tor, Starcke-Haus, Schloßbergbahn, Thomaskapelle, Glockenturm, Kasematten, Welden-Denkmal, Hackher-Löwe, Zisterne, Gotisches Tor, Sky-Restaurant, Biergarten, Café, lauschige Plätzchen unter schattigen Bäumen – und relativ neu das Graz Museum Schlossberg und die Schloßbergrutsche. Deshalb plane lieber etwas mehr Zeit ein. Schließlich soll der Ausflug über die Dächer von Graz keine sportliche Höchstleistung, sondern eine entspannte Auszeit sein.
Inhalt
Grazer Wahrzeichen: der Uhrturm
Tausendmal gesehen. Nie richtig wahrgenommen. Am Schlossberg Graz gibt es viele Dinge, an denen die meisten Besucher achtlos vorbei gehen. Eine Schlossberg-Führung lenkt den Blick auf Skurriles und Überraschendes. Zum einen wäre da der Atlas. Eine metallene Scheibe mit irgendwelchen Buchstabencodes. Ein Kunstwerk mitten auf der Wiese.
Völlig unscheinbar. Doch dahinter verbirgt sich ein Donauwalzer aus dem Weltraum. Lasst euch die Geschichte unbedingt von einem Guide erzählen.
Zum anderen ist da der Uhrturm mit seinem Uhrwerk aus 1712. Noch heute ist das die Richtuhr für Graz: Sie zeigt immer die richtige Zeit an und läuft synchron mit der Atomuhr. In früheren Zeiten nutzen die Feuerwächter den Rundumblick auf die Stadt und wiesen mit roten Fahnen tagsüber und nachts mit Laternen auf Feuer hin. Mehr über die Geschichte des Grazer Schlossberges und seine Bedeutung für die Stadt erfährst du im neuen Graz Museum Schlossberg.
Stadtbalkon und Wundergarten im Graz Museum Schlossberg
Von der einstigen Burg am Schlossberg sind heute nur mehr Teile zu sehen, wie zum Beispiel im neuen Museum. Kanonenhalle sowie die Kasematte der Stall- und Kanonenbastei bildet zusammen mit dem Wundergarten ein tolles Museums-Ensemble. Unter Hainbuchen stehen eigens designte Stühle zum Verweilen, dazwischen gibt es Erlebnisstationen rund um die Fabelwesen und Sagen der Stadt. So begegnet einem die Legende rund um die Entstehung des Berges, bei der angeblich der Teufel im Spiel war.
Groß und Klein werden zum spielerischen Entdecken eingeladen. Die Kanonenhalle wurde geöffnet für den Grazer „Stadtbalkon“. Von hier aus hast du einen traumhaft schönen und unglaublich weiten Blick über Graz. Und das gesamte Museum ist absolut barrierefrei! Die Ausstellung selbst ist multimedial und spannend aufgebaut. Es kann sogar der gefundene Elefantenschädel besichtigt werden, über dessen Herkunft bis heute noch ein Fragezeichen schwebt.
Überhaupt steckt Graz voller Geheimnisse. In der Kühle von meterdicken Mauern zeigt eine Multimediashow rund um das Schlossbergmodell, was alles in dem Berg steckt.
20 Eingänge gibt es in das Stollensystem. Ein Teil davon wird heute für die Märchenbahn, den Lift, die Rutsche und als Ausstellungsfläche genutzt. Allein schon wegen dieser modernen Inszenierung von Wissen ist das Graz Museum Schlossberg einen Besuch wert. Der Eintritt kostet übrigens nur zwei Euro. Das Museum ist täglich geöffnet.
Glockenturm mit der Liesl
Der Glockenturm neben den Ruinen der Thomaskapelle ist 34 Meter hoch und ein typischer Campanile. 1588 wurde dieser im Auftrag von Erzherzog Karl II erbaut und ist die Heimat der „Liesl“. Das ist die drittgrößte Glocke der Steiermark. Sie hat einen Durchmesser von knapp zwei Metern und wiegt 4632 Kilo. Um 7 Uhr, 12 Uhr und 19 Uhr schlägt sie 101 Mal. Dabei schwingt sie sich eine viertel Stunde ein.
Wer vor der gewaltigen Glocke steht, fragt sich, wie diese wohl nach oben gebracht wurde. Die Antwort gibt die Architektur. Sie ist nämlich mit dem Gebäude mitgewachsen und wanderte Stockwerk für Stockwerk nach oben. Warum sie 101 Mal schlägt, darüber gibt es verschiedene Theorien.
Am plausibelsten ist wohl, dass das Angelus-Gebet genauso lange wie 101 Glockenschläge dauert. Damals wurde am Morgen, zu Mittag und am Abend immer gebetet. Der Glockenturm trägt auch den Beinamen „Siebtel-Turm“ und wurde sogar als Gefängnis genutzt.
Graz und seine Burg
Die Burg entstand im 12. Jahrhundert. Lange war der Schlossberg eine befestigte Militäranlage. Nicht mal Napoleon konnte sie erobern. Erst als er die Stadt erpresste wurde die Festungsbauten geschleift. Später wurde der Berg ein Naherholungsgebiet für die Grazer. Auf Informationstafeln erfährst du vor Ort mehr über die Geschichte.
Türkenbrunnen und Garten am Schlossberg Graz
Der Schlossberg hat einen starken Parkcharakter und geht fließend in den Stadtpark über. Zu verdanken ist dies dem Militär. Der k.u.k. Feldzeugmeister und Gartenplaner Ludwig Freiherr von Welden hat von 1839 bis 1843 den kahlen Felsen in einen romantischen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild umgewandelt.
Soldaten räumten den Schutt vom Berg, legten Wege an und pflanzten Bäume sowie Sträucher. Noch heute sind die Alleen, die Plateaus mit Ausblick und die Pavillons erhalten. Beim Türkenbrunnen gibt es sogar noch Parkbänke aus dem späteren 19. Jahrhunderten mit schlangenförmigen Metallrahmungen.
Pssssssst. Plaaaatsch. Der Brunnen selbst reicht bis zum Grundwasser – und ist damit 94 Meter tief. Am ersten Blick keine spektakuläre Zahl, aber wer einen Schluck Wasser in den Brunnen wirft und auf das plätschernde Aufschlagen wartet, bekommt ein gutes Gefühl dafür, wie tief das ist.
Picknick am Schlossberg Graz
Der krönende Abschluss eines Tages am Schloßberg ist ein Picknick. Einen fertig gefüllten Picknick-Korb mit Grazer Köstlichkeiten kann bei Delikatessen Frankowitsch vorbestellt werden. Achtung: Vorbestellung mindestens einen Tag vor Abholung notwendig.
Der Korb kann in der Altstadt selbst abgeholt oder direkt ins Hotel geliefert werden. Ein Korb reicht für zwei Personen und kostet ab 56 Euro, mit 105 Euro darf der Picknickkorb inklusive Teller, Besteck etc. auch mit nach Hause genommen werden. Der Korb selbst ist prall gefüllt mit Vulcano-Schinken, Wildoner-Spezial-Würstel, Räucherforelle, Auftrichen, Gemüse, steirischen Äpfeln, Erzherzog Johann Hartkäse, Brot und süßes Plunder, Pils, Wein und Mineralwasser. Tipp: Der Grazer Picknickkorb kann auch als Geschenkgutschein bei der Graz Tourismus Information gekauft werden.
Schlossberg Graz mit Plan
„Geht’s da wieder runter?“ Verschlungene Wege winden sich um den Schlossberg und so manch einer verliert beim ersten Besuch die Orientierung. Letztendlich führen alle Wege wieder hinunter in die Stadt. Trotzdem: Eine aktuelle Karte über die Sehenswürdigkeiten am Schlossberg bekommst du in der Tourismusinformation am Hauptplatz oder direkt im Grazmuseum Schlossberg.
Wie kommst du am besten zum Grazer Uhrturm?
Am bequemsten natürlich mit dem Lift. Dieser liegt nur ein paar Schritte vom Hauptplatz entfernt, direkt beim Brunnen und Graz Museum. Dort ist auch der Eingang für die Märchenbahn und die spektakuläre Schlossbergrutsche. Wer Geld sparen und Kondition aufbauen möchte, nimmt die Stieg, also den Friedenssteig, mit 260 Stufen.
Neu: die Schlossbergrutsche
Eine Schlechtwetteralternative für Groß und Klein ist die Schlossbergrutsche, die mit 64 Metern als höchste unterirdische Indoor-Rutsche der Welt zählt. In Kreisen schlängelt sie sich durch den Liftstollen hinab und lädt zum Wett-Rutschen mit der Familie ein.
Das perfekte Hotel in Graz finden
Ein Tag ist in Graz definitiv zu wenig. Wenn du also ein Kultur-Natur-Genuss-Wochenende planst, empfiehlt sich ein Wochenende oder zwei bis drei Nächte. Attraktive Packages, wie zum Beispiel 2 Nächte zahlen und 3 Nächte bleiben, findest du auf www.grazliebe.at.
Ebenfalls auf Graz-Tour waren meine Kolleginnen
- Elena von Creativelena mit sportlichen Tipps
- Gudrun alias reisebloggerin.at mit einer Tour durch die Museen und Shoppingstipps
- Viktoria von Chronic Wanderlust und No Kangaroos – mit einem Podcast über den Schlossberg
- Gerhard von Anders reisen mit Ausflugstipps und Video
Was du in Graz noch alles erleben kannst
- Bier ist eine wahrhaft göttliche Medizin: Sightseeingtour in Graz mal anders
- Graz auf der anderen Seite der Mur: Sightseeing-Walk in Gries und Lend
- Ein Fest zu Ehren der Edelknolle: Rund ums Trüffelfestival Graz
- Graz Sehenswürdigkeiten: Acht Tipps
- Kunsthaus Graz: ein Besuch beim friendly alien
- Flughafen Graz: Zutritt nur für Befugte!
Die Recherche erfolgte auf Einladung von Graz Tourismus. In den Social Media Kanälen findet ihr mehr Impressionen darüber unter #visitgraz #grazliebe #grazlove
TEXT, FOTOS & VIDEO: ANITA ARNEITZ
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