Bier ist eine wahrhaft göttliche Medizin: Sightseeingtour in Graz mal anders

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Altstadt, Schlossberg, Uhrturm links liegen lassen: Bei einer etwas anderes Sightseeingtour in Graz geht’s von Bier zu Bier. (Werbung)

Bier mäßig genossen schadet auch in größeren Mengen nicht. Man trinke Bier“, plädierte Hildegard von Bingen. „Bestaubt sind unsere Bücher, der Bierkrug macht uns klüger, das Bier schafft uns Genuss, die Bücher nur Verdruss“, gab Johann Wolfgang von Goethe von sich. Auch Paracelsus war dem Hopfengetränk nicht abgeneigt und bezeichnete es sogar als wahrhaft göttlich Medizin. Mit diesen Zitaten wird die Bier Sightseeingtour in Graz eingeleitet. In den nächsten drei Stunden dreht sich alles rund ums Bier. Und das ist gesünder als gedacht. Es beinhaltet einige Inhaltsstoffe, die für den Körper lebensnotwendig sind.

Sightseeingtour in Graz
Von Bier zu Bier durch Graz

Bierrundgang durch die Genusshauptstadt: Sightseeingtour in Graz

Bier und dazu passende Speisen verkosten, sind nur ein Teil des Bierrundganges in der Genusshauptstadt Graz. Es geht dabei auch um die geschichtlichen Hintergründe der Bierentwicklung in der Steiermark.

In Graz gibt es zwei große Brauereien: bekannt unter dem Namen Reininghaus und Puntigam. Wobei das Reininghaus-Bier nicht mehr in der ursprünglichen Brauerei gebraut wird, sondern in der Puntigamer-Brauerei. Die Gründe der Reininghaus-Brauerei wurden weitgehend verkauft und werden heute für Wohnprojekte genutzt. Das Reininghaus-Bier wird aber nach wie vor nach der Originalrezeptur hergestellt und bleibt somit erhalten.

Zusätzlich gibt es in der Steiermark vier weitere große Stadt Brauereien:

  • die Leobener Brauerei
  • die Gösser Brauerei
  • die Schladminger Brauerei
  • und die Murauer Brauerei.

Ansonsten gibt es noch vierzig kleine Brauereien in der Steiermark, welche ihre Biere allerdings hauptsächlich in ihrer Umgebung verkaufen.

Erster Stopp bei der Sightseeingtour in Graz: der Landhauskeller

Zuerst führt der Bierrundgang in den Landhauskeller. Hier wird Pilsner Bier verkostet. Ende des 19.Jahrhunderts beschwerten sich Bürger aus Pilsen tatsächlich noch über die schlechte Qualität des Bieres. Daraufhin wurden am Hauptplatz absichtlich Bierfässer zerschlagen und ausgegossen. Um die Formel des Bieres zu verbessern, wurde dann ein bayerischer Braumeister engagiert. Dieser kreierte schließlich eine neue Rezeptur, die 1980 unter dem Namen Pilsner Urtyp vertrieben wurde. Das kam besser an. Die Amerikaner versuchten diesen Pilsner Urtyp nach zu brauen, jedoch ohne großen Erfolg. Das leichte Pilsner Bier verfügt über eine zitronige Note, welche durch den Aromahopfen zustande kommt.

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Amüsante Geschichten rund ums begehrte Bier

Nächster Stopp: Das Gösserbräu wird von den Grazern mit dem lieblichen Spitznamen die Gösser bezeichnet. 1973 bis 1976 lernte Johann Lafer vor Ort und stattet seitdem dem bodenständigen Brauhaus immer wieder gerne einen Besuch ab. Hier wird die Ursprungsgeschichte des Radlers erzählt: In Deutschland gab es eine beliebte Radtour, an welcher auch das Gasthaus eines Wirtes lag. Dieser bekam regelmäßig Besuch von Radfahrern, die häufig ein Bier als kleine Erfrischung bestellten. Eines schönen Sommertages kamen derart viele Radfahrer vorbei, sodass er die zuletzt eingetroffene Gruppe nicht vollständig mit Bier versorgen konnte. Daraufhin experimentierte er ein wenig, mischte das Bier, welches er noch hatte, mit Apfelsaft und kreierte somit den ersten Radler. Der Rest ist Geschichte.

Eine weitere amüsante Biergeschichte betrifft Kronkorken. Als die Gösserbrauerei Kronkorken für ihre Biere herausbrachte, trat ein großes unerwartetes Problem auf. Keiner wusste, wie das Bier geöffnet werden sollte. Es wurden tatsächlich in den Zeitungen Inserate geschaltet, um den Bürgern zu erklären, wie sie die neu entworfenen Bierverschlüsse öffnen können! Das Problem gibt es heute nicht mehr.

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Bier brauen war ursprünglich die Arbeit von Frauen

Schwer zu glauben, aber das Bierbrauen war vor einigen Jahrhunderten noch reine Frauenarbeit – weil die gleichen Rohstoffe wie beim Backen verwendet wurden. Im Laufe des Mittelalters bemerkten die Mönche, dass mit Bierbrauen gutes Geld verdient werden konnte. Um die Frauen aus der Brauereiszene endgültig zu vertreiben, wurden diese von Mönchen als Hexen bezeichnet und verbrannt.

Schon zur damaligen Zeit gab es verschiedenste Biersorten. Das Celia war das stärkste und somit wertvollste Bier, mit etwas Honig versüßt und eigens kreiert für die wohlhabenden Bürger der Umgebung. Das mittelstarke Bier war für die Durchschnittsbürger gedacht und das leichte Bier für Bettler und arme Bürger. Das Ziel war es, vor allem starke und möglichst nahrhafte Biere zu brauen. Damals galt nämlich die Regel: ,,Flüssiges bricht das Fasten nicht“.

Am Ende des Bierrundganges geht es zum traditionellen Grazer Bierhaus, dem Glöcklbräu am Glockenspielplatz. Auch hier werden Biere und ein köstliches Menü verkostet. Allem in allen eine genussvolle Möglichkeit, um sich einer Stadt kulinarisch zu nähern.

Warst du auch schon einmal bei einer Bier Sightseeingtour in Graz? Was hat dir besonders gut gefallen? Wir freuen uns auf deine Tipps, Kommentare und das Teilen des Beitrages.

Was du abseits von Bier in Graz noch alles erleben kannst

Die Recherche erfolgte auf Einladung von Graz Tourismus. In den Social Media Kanälen findet ihr mehr Impressionen darüber unter #visitgraz #graz #grazlove.

Text: Hannah Ziegler & Anita Arneitz, Fotos: Hannah Ziegler

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