Slow Food Pioniere aus dem Gailtal, Gitschtal, Lesachtal und vom Weissensee verraten gesunde und nachhaltige Köstlichkeiten für zu Hause.
Inhalt
Slow Food Wissen im Urlaub auffrischen
Die vergangenen Wochen brachten in viele Küchen neues Leben. So manch einer entdeckte seine Liebe fürs Kochen, Backen und Gärtnern (wieder). Wer seine Fähigkeiten und Kenntnisse noch weiter ausbauen möchte, sollte unbedingt die weltweit erste Slow Food Travel Region in Kärnten besuchen. Hier lassen sich Haubenköche, Kräuterkundige und Produzenten nicht nur bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken, ihre persönlichen Rezepte teilen sie auch mit Gästen und kreieren gemeinsam mit ihnen neue kulinarische Genüsse. Dabei füllt sich im Nu die Vorratskammer – und das ganz ohne Konserven und weit gereiste Lebensmittel aus dem Supermarkt.
Wundervolles mit Wurzelgemüse: Kochkurse mit Hannes
Jeder soll seiner Leidenschaft nachgehen, findet Hauben- und TV-Koch Hannes Müller vom Genießerhotel Die Forelle am Weissensee. Seine ist das Kochen. Nach einer internationalen Karriere kam er wieder zurück in seine Heimat und übernahm den elterlichen Betrieb. Importprodukte hat er aus seiner Küche verbannt – aufgetischt wird nur, was aus der Region kommt und gerade Saison hat. Ganz nah am ursprünglichen Geschmack, entsprechend der Slow Food Philosophie. So zaubert er bei Tages-Kochkursen gemeinsam mit den Hobbyköchen simple Köstlichkeiten aus Wurzelgemüse, begleitet von Fisch oder Fleisch.
Verschwendet wird dabei kein Stückchen der wertvollen Lebensmittel. Selbst Küchenabfälle weiß der kreative Koch zu nutzen und verrät seine Tricks den Teilnehmern. Die Schalen von Karotten werden zum Beispiel getrocknet und zu dekorativem Pulver vermahlen. Und damit die Gerichte auch zu Hause so gut gelingen, gibt es nach der Verkostung des Gekochten mit Weinbegleitung und Kaffee eine Rezeptmappe zum Mitnehmen.
Update für den grünen Daumen: Schatzsuche im Garten mit Gertrude
Die ersten Kräuter sprießen am Fensterbrett und die Tomaten blühen. Ein paar Nahrungsmittel selbst anzupflanzen ist ganz leicht. Aber auch wer dazu keine Möglichkeit hat, kann in der Natur aus dem Vollen schöpfen. Bei einem Spaziergang lassen sich viele Kräuter und Blüten aus dem Wald und von der Wiese mit nach Hause nehmen. Welche sich dafür besonders eignen und wie man sie erkennt, zeigt Kräuterpädagogin Gertrude Wastian vom Brodnig-Bauernhof im Gitschtal.
Nach dem Sammeln der Schätze ist ihr Seminar aber längst nicht vorbei: Die Fundstücke von draußen werden gemeinsam verarbeitet. Bei dieser Wiesenkulinarik entstehen duftendes Blütenwasser, Suppenwürze mit Kräutern oder gesundes Fingerfood für zwischendurch – von Gertrude liebevoll als „grüne Koschtalan“ bezeichnet.
Außerdem erfahren die Teilnehmer unter anderem, wie sie mit Brennnesseln Brötchen ohne Chemie grün und Butter mit Malvenblüten blau färben. Dazu gibt es ein Skriptum mit Tipps und allen Rezepturen zum Nachmachen.
Einmachen leicht gemacht: Den Sommer ins Glas holen mit Manuel
Das Gemüse wuchert. Die Früchte sind reif. Kräuter gibt es im Überfluss. Sommer ist Erntezeit. Doch all die Geschenke der Natur auf einmal zu essen, wäre zu viel. Daher macht es Sinn auf uralte Techniken zurückzugreifen, um saisonale Produkte lange haltbar zu machen. Wie einst die Großeltern kann mit den eingemachten Köstlichkeiten im Winter für Abwechslung in der Ernährung gesorgt werden. Das Einkochen ist hierbei eine von vielen Möglichkeiten.
Spitzenkoch Manuel Ressi vom Wirtshaus Bärenwirt in Hermagor kennt sich mit dem Haltbarmachen von Lebensmitteln bestens aus. Bei einem Workshop in der Schauküche des „Kleinen Bären“, dem ehemaligen Nachtwächterhaus gegenüber seines Wirtshauses, packt er mit Slow Food Interessierten den Sommer ins Glas und zeigt verschiedene Techniken. So werden zum Beispiel Tomatillos ähnlich wie Gewürzgurken in Essig eingelegt. Immer wieder hat er neue Ideen für das Veredeln von Lebensmitteln. Und natürlich darf auch nach Herzenslust verkostet werden.
Zuprosten mit Bio-Craftbier: Ausflug ins Sudhaus mit Alois und Klaus
Angefangen hat alles 2003 mit dem großen Suppentopf der Oma. Darin probierten Alois Planner und Klaus Feistritzer ihren ersten Sud aus. Inzwischen haben sie die Bierbraukunst perfektioniert und die Privatbrauerei Loncium in Kötschach-Mauthen mit modernem Sudhaus und Schaubrauerei aufgebaut. Als Slow Food Verfechter setzen sie bei ihren Bieren auf Bio und Nachhaltigkeit.
Bei einer Führung lüften sie die Geheimnisse rund um Hopfen und Malz, danach geht’s ans Verkosten: Vom Gailtaler Weissen übers Rauchbier bis hin zum Austrian Amber oder der Schwarzen Gams – es kann auch mit Abstand zugeprostet werden! Bei der großen Auswahl an Spezialbieren findet jeder etwas für seinen Geschmack.
Alle, die bei diesem Slow Food Erlebnis dabei sind, bekommen sogar als Draufgabe noch einen gefüllten 6er-Träger mit Bier für die lauen Sommerabende in den Gailtaler Alpen mit. Oder man bleibt gleich vor Ort: zur Brauerei gehört auch ein Bierhotel mit Pub.
Infos zu allen Slow Food Erlebnissen:
https://www.slowfood.travel/de/slow-food-travel-alpe-adria-kaernten/erlebnisse/mitmachen-erleben
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Text: Girasole PR, Fotos: slowfood.travel W. Hummer, Martin Hofmann, Martin Lugger
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