Waldbaden in Kärnten – was von For Forest bleibt

Lesezeit: 4 Minuten

For Forest – die Bilder der Kunstinstallation von den Bäumen im Fußballstadion Klagenfurt gingen um die Welt. Aber Kärnten hat noch mehr Wald zu bieten. 7 Tipps fürs Waldbaden.

7 Mal For Forest nur ganz anders – die schönsten Plätze zum Waldbaden in Kärnten

For Forest im Wörthersee Stadion in Klagenfurt, Foto Matthias Eichinger, Tipps fürs Waldbaden in Kärnten
For Forest im Wörthersee Stadion in Klagenfurt, Foto Matthias Eichinger, Tipps fürs Waldbaden in Kärnten

Die Bilder von den Bäumen im Stadion ließen die Wogen hoch gehen. Die einen waren begeistert und kamen fast täglich zum Bäume schauen. Die anderen sehen es als hinaus geworfenes Geld. So ist Kunst. Provokant. Sie soll zur Diskussion und zum Nachdenken anregen.

For Forest im Wörthersee Stadion Klagenfurt

Bei For Forest scheint das gelungen zu sein. Das Kunstprojekt des Installationskünstlers Klaus Littmann war von September bis Oktober 2019 im Wörthersee Stadion in Klagenfurt zu sehen. 299 rund 14 Meter hohe Bäume wurden auf das Spielfeld gestellt. Eine beeindruckende Installation. Doch was bleibt nach dem Kunstprojekt? Ganz sicher die Natur. Und der Wald kann in Kärnten noch auf vielfältige Art und Weise entdeckt werden. Für alle, die außerhalb vom Fußballstadion den Wald erleben und entdecken wollen, hier die schönsten zehn Plätze zum Waldbaden in Kärnten. Zeitlos und für jeden Geschmack.

For Forest im Wörthersee Stadion in Klagenfurt, Foto Matthias Eichinger, Tipps fürs Waldbaden in Kärnten
For Forest im Wörthersee Stadion in Klagenfurt, Foto Matthias Eichinger, Tipps fürs Waldbaden in Kärnten

1. Walderlebniswelt am Klopeiner See

Sie ist schon etwas ganz Besonderes, die Walderlebniswelt am Klopeiner See. Wenn die Blätter und Äste ganz nah sind, möchte man die Hand ausstrecken und den Puls der Natur fühlen. Sowohl Erwachsenen als auch Kindern wird dort ein Wandeln durch die Baumkronen ermöglicht, ein Spaziergang in luftigen Höhen. Bis zu 28 Meter ragen die Aussichtspunkte empor und lassen doch Ehrfurcht für die Wunder der Natur entstehen. Sichere Steganlagen leiten die Besucher durch die Passagen, die von den Einheimischen liebevoll „Baumwipfelpfad“ genannt werden. Am Ende gilt es, sich für Stufen oder einer 12 Meter langen Wendelohrrutsche zu entscheiden. Ganz Mutige nehmen die Riesenrutsche. Kombiniert mit interaktiven Waldthemenstationen.

2. Turracher Zirbentraum

Auf 1.763 Metern liegt die Turracher Höhe, Kärntens wohl vielfältigstes Naturgebiet. Das idyllische Alm-See-Plateau ist nicht nur Hüter vom Turracher See, Grünsee und Schwarzsee, es beherbergt auch den größten zusammenhängenden Zirbenwald Europas. Diese seltene, eher wenig verbreitete Baumart ist streng geschützt und sorgt für ein sorgsames Ökosystem von Pflanzen und Tieren. Alle die hier ein „Bad im Wald“ unternehmen, erleben etwas ganz Besonderes. Die Luft, der Geruch, auch die Wahrnehmung entfernt sich Schritt für Schritt vom Alltag. Eine Wohltat für die Gesundheit, herrscht aufgrund der Höhenlage doch nahezu Pollenfreiheit. Ideal für Allergiker!

3. Magischer Föhrenwald beim Wörthersee

Oberhalb von Pritschitz in der Gemeinde Pörtschach wird es für alle Naturfexe wahrlich magisch. Mitten im Föhrenwald ist ein Schalenstein zu bestaunen, der künstliche Vertiefungen in Form kreisrunder und an manchen Stellen ovaler Schalen aufweist. Ein Denkmal, das tief in die Vergangenheit blicken lässt. Ob Menschen oder doch die Natur dafür verantwortlich ist, darüber streiten sich die Geister. Der Volksmund bezeichnet sie jedoch als Feen- oder Druidensteine. Verwunschen und verwachsen ist auch ein weiterer Stein, der bereits bei Krumpendorf liegt. Dieser „Weiberzahn“ ist ebenfalls sagenumwoben und sitzt tief zwischen den Bäumen, fast schon ruhig mit seiner Gegenwart.

4. Lebensraum Baum im Lavanttal

Den Wald auf eine ganz andere Weise kennen lernen können Besucher in St. Georgen im Lavanttal. Der außergewöhnliche Lehrweg des „Lebensbaumes“ offenbart nicht nur jedem seinen ganz persönlichen Schatz der Natur, auch die eigenen Charaktereigenschaften spiegeln sich wider. Kann von Spaziergängern doch zwischen 22 von den Kelten verehrten Baumarten gewählt werden, die jeweils bestimmten Geburtstagen zugeschrieben sind. Flora und Fauna rücken ganz nah und werden zu spürbaren Kraftquellen. So steht etwa der Apfelbaum für Liebe und die Haselnuss für das Außergewöhnliche. Die einzelnen Eigenschaften schaffen eine Verbindung, die man nicht mehr vergisst.

5. Kleiner Urwald in Völkermarkt

All zu bekannt ist er nicht, der Krampelgraben bei Tainach in der Region Völkermarkt. Der dicht bewachsene Bereich ist regelrecht ein kleiner Urwald, der ganz speziellen Bewohnern einen einzigartigen Lebensraum bietet. Auf dem 16,45 Hektar großen Gebiet sind die „Große Quelljungfer“ und der Schwarze Grubenlaufkäfer zu finden. Tierkundlern sind diese Namen mehr als ein Begriff. Die Libellenart ist ein wahrer Blickfang. Zukünftig wird das Land den Bereich auch als Natura-2000-Schutzgebiet ausweisen. Es gilt aber, sich vorsichtig durch das kleine Juwel zu bewegen. Schließlich möchte man die Lebewesen nicht stören.

6. Von Drachen und Waldgeistern am Rauschelesee

Kindern und ihren Eltern begegnet im Zauberwald am Rauschelesee gar märchenhaftes. Fantastische Wesen, Elfen, Zwerge und bekannte Märchenfiguren überraschen beim Spaziergang zwischen den Zweigen. Das Schöne und Mystische zieht in seinen Bann, der Wald als Hüter thront majestätisch. Der Pfad der Waldgeister, das Drachenloch und der Zauberirrgarten mitsamt Zauberquelle wissen zu begeistern. Schau, ein Kobold! Wundern ist hier ausdrücklich erwünscht. Verschlungen präsentieren sich dabei die Wege durch das Grün als plötzlich auch ein Indianerzelt und eine Ritterburg auftauchen. In der Tat zum Staunen.

7. Slow Trail im Wald

Die Waldwanderung an den beeindruckenden Hängen des Mirnocks ist eine der schönsten Berührungen mit der Natur Kärntens. Landschaft und Erlebnis stehen hier im Mittelpunkt. Unverwechselbar ist die Sanftheit und Ruhe der Strecke, die vom Alpengasthof Bergfried durch dichten Wald nach oben führt und auf dem Aussichtspunkt der Bergfried-Hütte die Sicht auf die umliegende Bergwelt frei gibt. Nicht umsonst gilt der Abschnitt als „Slow Trail“ mit leichtem Schwierigkeitsgrad. Die Lichtungen, Pfade und Verweilplätze geben Kraft und ziehen die Gedanken in die Natur. Trittsicherheit ist aber auch hier erforderlich.

Noch mehr Tipps für das Waldbaden in Kärnten findest du hier:

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Text: Anita Arneitz & Wolfgang Hoi. Fotos: Matthias Eichinger.

4 Comments

  1. Maria Staudegger

    Liebe Anita, dazu fällt mir noch das Waldbaden am Kreuzbergl in Klagenfurt ein – sogar mit Begleitung von shinrinyoku (= japanisch „Waldbaden“) Spezialistin. Ein ganz anderes Erlebnis! Habe voriges Jahr selbst ausprobiert und kann nur empfehlen 👍
    https://www.shinrinyoku.at/termine/

  2. Liebe Maria, ach das ist ja ein toller Tipp! Das muss ich unbedingt auch noch mal ausprobieren! Danke dir und Liebe Grüße, Anita

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