Wassersport in Kärnten bedeutet über Wellen reiten, in Strömungen eintauchen oder fließend zur Ruhe kommen. Die besten Tipps für Freizeit und Urlaub.
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Welcher Wassersport in Kärnten im Trend liegt
Der Sommer verwandelt die Seen wieder in riesige Plantschbecken. Im Boot gemählich dahin rudern, Banane fahren oder schwimmen ist zwar ganz schön, aber doch ein wenig Retro. Denn die Wassersportarten haben sich längst weiterentwickelt und bieten für jeden Geschmack etwas.
Vom Yoga am See bis zum Stand-up-Paddeling
Wer die Stille sucht, trifft sich am Steg zum Yoga. Energiebündel powern sich beim Crawling aus, dabei wird auf allen Vieren wie ein Krebs über Strand und Wiese gekrabbelt, oder nehmen bei einem Spartan Rennen teil, ein Hindernislauf, bei dem man auch schon mal durch den Schlamm kriechen muss.
Eingefleischte Wasserskifahrer wechseln zum Wakesurfen, bei dem ohne Seil auf einer Welle hinter einem Boot gesurft wird. Solche Sportarten sprechen eine neue Zielgruppe an, die sich zuvor noch nicht für den Wassersport interessiert hat und findet weltweit immer mehr Fans. Bestens Beispiel sind die Stand-Up-Paddler.
In Kärnten sieht man die meisten Paddler nur im Sommer auf dem See, aber in anderen Ländern wird bereits längst das ganze Jahr über gepaddelt. Stadttouren auf dem Paddel sind genauso bei den Freizeitangeboten zu finden wie mehrtägige Abenteuer entlang der Flüsse. Als Land der Seen hätte Kärnten dafür beste Voraussetzungen und könnte sich diese Entwicklung zu Nutze machen.
Die Wassersportprofis wie Wake-the-lake-Organisatorin Betina Nemec, SUP-Trainer Rico Gratzei oder Spartan-Coach Julia Seger sehen in den neuen Wassersportarten auf alle Fälle noch viel Potenzial und sprühen vor Ideen. Im Fokus stehen dabei nicht nur die Seen, sondern auch Flüsse wie die Drau, auf der bereits Kanutouren angeboten werden.
Neues aus den Regionen
Auch die touristischen Regionen bauen ihre Angebote rund um das Wasser stärker aus. Die Römerschlucht bei Velden hat eine neue Bestimmung als Kulisse für einen Yogaweg bekommen. In Faak wurde der Barfußwanderweg „Spur des Drachen Woroun“ mit Wasserspielplätzen für die ganze Familie eröffnet, während am Millstätter See erstmals ein Flying Swim Coach zum Einsatz kommt. Als geprüfte Schwimmlehrerin mischt sich Julia Maderthaner dabei in den Strandbädern unter die Gäste und hilft ihnen Technik sowie Stil zu perfektionieren. Mit diesen Angeboten soll die Freude am Wassersport erhöht werden.
6 Ideen für Wassersport in Kärnten, die du unbedingt einmal ausprobieren solltest – Tipps und Meinungen von Einheimischen:
- Kanutouren, Rafting und Canyoning auf Kärntner Flüssen. Andreas Lutche von Fit und Fun Outdoor aus Kötschach-Mauthen sagt dazu: „Die Nachfrage nach Kanutouren, Rafting und Canyoning ist stabil, der Markt in Kärnten gut abgedeckt. Aber natürlich gibt es immer Steigerungsmöglichkeiten. Vor allem im Urlaub möchten die Gäste Abwechslung und aktive Erlebnisse in der Natur, das kann der Wassersport bieten. Die Vielfalt an Möglichkeiten ist groß, daher sollte man sich vorab immer beraten lassen. Es gibt sanfte Raftingtouren für Familien mit Kinder ab vier Jahren bis hin zu sportlichen Abenteuern.“
- Spartan Race – als Team trainieren. Spartan-Coach Julia Seger aus Klagenfurt sagt dazu: „Spartan ist ein Sport, ein Lifestyle, in dem alltägliche Challenges als Chance wahrgenommen werden, um über sich hinaus zu wachsen. Kärnten liefert uns geniale Möglichkeiten an natürlichen Hindernisparcours, einzigartigen Trails und perfekten Trainingsbedingungen. Es macht mir Spaß als Head-Coach für Spartan Race Österreich Menschen zu bewegen. Körper und Geist werden im Spartan Race gleichermaßen gefordert und gefördert. Das Leben spielt sich draußen ab und mein Körper, mein Geist benötigen mehr Auslauf und Abwechslung als nur Straßenläufe oder Training in stickigen Fitnesstempeln.“
- Wake the lake – Wasserski, Wakeboarden, Wakesurfen. Betina Nemec von Seenswert aus Krumpendorf sagt darüber: „Als Masterprojekt an der Fachhochschule Kufstein haben wir die Wassersportveranstaltung ‚wake the lake‘ entwickelt. Das war so erfolgreich, dass wir diese bereits zum vierten Mal veranstalten. An zwei Tagen kann man günstig unterschiedliche Wassersportarten ausprobieren. Wir möchten damit die 15 bis 25jährigen für den Wassersport begeistern. Wasserski ist nach wie vor beliebt und dient oft als Grundlage fürs Wakeboarden oder Wakesurfen.“
- SUP – Wassersport in Kärnten. Richard Gratzei beitreibt ein mobiles SUP-Studio in Maria Wörth und sagt dazu: „Stand-Up-Paddeling ist längst kein Trend mehr. Inzwischen gibt es eine große Masse an Paddlern, viele Rennen und mehrtägige Touren. Kärnten könnte sich in der Alpen-Adria-Region als Surferland präsentieren und damit die Nebensaisonen beleben. Mit der richtigen Ausrüstung ist Paddeln auch im Winter schön. Und es ist ein weiblicher Sport, er wird zu 80 Prozent von Frauen ausgeübt.“
- Meditieren am Keutschacher See. Heidi Allesch von der Yoga-Werkstatt aus Schiefling am See sagt dazu: „Im Sommer biete ich Yoga am Steg und Meditation am Stand-Up-Paddel am Keutschacher See an. Dabei kann man die Elemente wie Wind oder Wasser viel bewusster spüren. Gleichzeitig darf man sich davon nicht ablenken lassen. Man muss sich stärker darauf konzentrieren, ganz bei sich zu sein. Einheimische und Gäste nutzen die Stunden, um zur Ruhe zu kommen.“
- Klein anfangen mit dem Wassersport in Kärnten. Peter Sichrowsky vom Familienhotel Post und Postillion am Millstatt am See lässt die Gästekinder am Strand plantschen: „Wir sind seit 30 Jahren ein Kinderhotel und bei schönem Wetter sind die Kids einfach gerne draußen. Deshalb eröffnen wir heuer den ersten Strand-Club für Kinder in einem abgesicherten Areal mit Sand zum Burgen bauen, Spielbach zum Plantschen und Clubhaus. Wenn das Umfeld stimmt, sind Kinder und Wasser schnell eine Einheit. Unsere Gäste sollen den langen Kärntner Sommer genießen und ihre Kinder in Sichtweite bestens betreut wissen.“
Freilich gibt es noch mehr Wassersport in Kärnten zu erleben und entdecken, wie wäre es zum Beispiel mit einer Kanutour auf der Gail: paddelnd durch die Schütt, Potsch noss! Paddeln auf der Drau oder Drauradweg: Radfahren im Rosental?
Der Beitrag erschien in ähnlicher Form auch in der „Kärntner Wirtschaft„. Fotos: Anita Arneitz
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