Ein Erdbeben vor über 660 Jahren ließ in Gallizien ein Naturdenkmal mitten im Wald entstehen: den Wildensteiner Wasserfall mit imposanter Fallhöhe. Ein Ausflugstipp für Kärnten.
Inhalt
Wanderung zum Wildensteiner Wasserfall
Der große Auftritt naht. Langsam bahnt sich der Bach seinen Weg durch die Schlucht, auf die der Altberg und der Kleinobir ihre Schatten werfen. Unscheinbar wirkt die Gebirgskette der Karawanken – bis sich plötzlich ein Spalt im Felsen auftut. Die Wassertropfen nehmen all ihren Mut zusammen und wagen den Sprung über die Klippe den frühlingsblauen Himmel entgegen. Freier Fall. Freiheit. Für einen langen Moment auf sich selbst gestellt, los gelöst von der Gruppe. Die Menschen auf der Aussichtsplattform staunen. Sie sind weit genug weg, um nicht nass zu werden, aber ausreichend nahe dran, damit die frische Brise die Nase weht.
Mit über 54 Metern zählt der Wildensteiner Wasserfall zu den höchsten frei fallenden Wasserfällen im Land. Nach der Schneeschmelze stürzt er besonders kraftvoll über den Fels. In einem kleinen Becken sammeln sich die Wassertropfen und setzen ihre Reise fort. Vom wilden Anblick ist nichts mehr zu merken. Das Wasser legt sich sanft über das breite Flussbett und fließt ruhig durch den Wald ins Tal.
Geschichten und Legenden rund um den Wildensteiner Wasserfall
Seinen Namen hat der Wildensteiner Wasserfall von einer Burg, die einst dem Adelsgeschlecht der Wildensteiner gehörte und bereits 1348 zerstört wurde. Wer sucht, findet noch den einen oder anderen Mauerrest der Ruine. Das ist der Schauplatz einer Sage rund um eine verwunschene Jungfrau. Aber auch ohne Burg und Jungfrau lohnt sich der Aufstieg zum Wasserfall.
So kommt man zum Wildensteiner Wasserfall
Von der Bundesstraße führt eine Straße etwas mehr als einen halben Kilometer durch den Wald zu einem geschotterten Parkplatz, direkt neben dem Gasthaus „Zum Wasserfall“. Hier führt ein gut ausgebauter, serpentinenartiger Weg hinauf zum Wasserfall. Bereits beim Parkplatz ist das wilde Rauschen des Wassers zu hören. Vorbei an blühenden Holundersträuchern sowie seltenen, wilden Orchideen lädt nach den ersten zehn Minuten ein Bankerl zum Ausrasten und Energie sammeln für den letzten steilen Anstieg ein. Keine Sorge, Sie kommen nur kurz ins Schnaufen. Nach weiteren zehn Minuten ist schon der Wasserfall in Sicht. Beim Rückweg empfiehlt sich ein Besuch im Handwerksmuseum, wo auf rund 300 Quadratmetern historische Geräte und Werkzeuge gezeigt werden.
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