Geheimnisvolle Mumien, kulturelles Erbe, fotogene Weingärten und kilometerlange Sandstrände: Norditalien hat so viel zu bieten! Tipps für den Roadtrip Friaul.
Du planst eine Reise nach Friaul! Gute Idee. Denn Norditalien hat so viel zu bieten. Die Region zwischen Alpen und Adria ist unglaublich abwechslungsreich. Nicht nur landschaftlich. Auch kulturell und kulinarisch. Deshalb startest du am besten ganz oben. Also in den Alpen, an der österreichischen Grenzen. Der Roadtrip Friaul ist, wenn du mit dem Auto ordentlich aufs Gas trittst, sogar ein einem Tag zu schaffen. Aber das wäre eigentlich viel zu schade. Denn wer sich unterwegs Zeit nimmt, zum Bummeln und entdecken hat wesentlich mehr davon. Ideal sind fünf bis sechs Tage bis zum großen Finale am Meer.
Inhalt
Roadtrip Friaul – Auto oder Fahrrad?
Wir haben diesen Roadtrip schon mehrmals gemacht. Mit dem Auto – und mit dem Fahrrad. Denn der Ciclovia Alpe Adria, also der Alpe Adria Radweg, führt von Kärnten auf einem recht gut ausgebauten Fernradweg auch quer durch Friaul bis zur österreichischen Riviera – der Adria. Geschichte verbindet. Vor allem emotional mit dem Meer. Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zum Roadtrip Friaul mit fünf Stationen, die du unbedingt sehen solltest.
Reiseziele in Friaul
Unser Roadtrip startet mit Tarvis. Das kleine Städtchen in der Nähe der österreichischen Grenze ist bei den Österreichern besonders beliebt zum Shoppen und Pizza essen gehen. Wobei der Markt nicht mehr ganz den Charakter hat wie früher. Trotzdem macht Shopping in Tarvis noch immer Spaß. Außerhalb des inzwischen überdachten Marktes gibt es einige nette Boutiquen und Spezialitätengeschäfte. Ein Tipp ist der regionale Bauernmarkt, auf dem es wunderbare Früchte gibt.
Geheimnisvolles Venzone
Die Fahrt auf der Autobahn durch das Kanaltal zieht sich manchmal. Doch mit jedem Kilometer wird der Fluss breiter und die Berge rücken weiter ab. Bevor die Landschaft ganz flach wird, lohnt sich ein Stopp in Venzone. Ich liebe das kleine Städtchen mit mittelalterlichem Charme. Hier erfährst du im multimedialen Erdbeben-Museum mehr über die durchrüttelte Geschichte des Landstriches und kannst bei der Kirche auf Tuchfühlung mit echten Mumien gehen. Zwischendurch dürfen ein Cappuccino in der Sonne und der Duft vom frischen Lavendel nicht fehlen. Lavendel wird nämlich in Friaul auch im großen Stil angebaut. Das kannst du eindrucksvoll beim Lavendelfest erleben. Mit ein paar duftenden Souvenirs im Gepäck geht’s weiter bis nach Udine.
Udine für Entdecker und Shoppingqueens
Bummeln in Udine hat etwas. Die Schaufenster sind prall gefüllt mit italienischer Mode. Die Cafés laden zum Verweilen ein. Selbst wer die Stadt gut kennt, entdeckt immer wieder etwas Neues. Tipp: Macht unbedingt einen Abstecher ins Café Contarena. Dieses ist noch klassisch im Jugendstil gestaltet und strahlt typisches italienisches Flair aus. Naschkatzen zieht es in die Pasticceria Simeoni, gleich ums Eck bei der Piazza della Libertá. Kunstfreunde lassen sich in der Casa Cavazzini das Museum zeitgenössischer Kunst. Und sonst – einfach treiben lassen. Das geht in Udine wunderbar.
Ausflug nach Cividale del Friuli
Cividale hat mein Herz im Sturm erobert. Die Stadt am Fluss Natisone hat einen außergewöhnlichen Charme und verbirgt hinter ihren alten Gemäuern viele Geheimnisse und spannende Geschichten. Bereits mehrmals habe ich über die Stadt auf dem Blog geschrieben. Wenn du in Cividale bist, nimmt dir auf jeden Fall einen halben bis ganzen Tag Zeit. Es gibt sehr viele fotogene Ecken und die Führungen der regionalen Guides, allen voran mit Giovanna, ist immer wieder ein Erlebnis. Du wirst sehen, alle Städte haben einen ganz anderen Charakter.
Wo geht’s zum Meer?
Klar, könntest du von Cividale schnurstracks nach Grado und Lignano düsen. Sonnenhungrige kommen am Strand voll auf ihre Kosten. Aber ganz ehrlich – einen ganzen Tag am Strand halte ich nicht aus. Deshalb führt mein Roadtrip auch ans Meer. Aber anders. Mein Stopp mit Salzluft ist das alte Fischerdörfchen Marano Lagunare. Es ist zwar nicht groß, aber mit den bunten Häuschen einfach bezaubernd. Außerdem kannst du in den Restaurants richtig gut essen und in der Sonne am Hafen ein Eis schlecken. Von hier aus schätze ich die Radausflüge in die Lagune. Oder du fährst die Küste weiter entlang Richtung Osten.
Triest – die Hauptstadt Friauls
Triest ist mondän. Triest ist eine Hafenstadt. Entweder man liebt Triest oder man liebt es nicht. Ich bin wahnsinnig gern in Triest. Nicht nur wegen dem Schloss Miramare. Es ist wegen den kleinen Läden in den Gassen, dem multikulturellem Gewusel, der Kaffeetradition und den Schiffen. Mein Tipp: Schau dir den alten Habsburger-Hafen an. Der einstige Lost Place verwandelt sich Schritt für Schritt in einen touristischen Hotspot mit Museum. Danach entlang der Mole zum Hafen spazieren und direkt beim Meer etwas essen! Ich kehre gerne ins Restaurant „Pier the roof“ in der Marina San Guisto ein. Modernes cooles Ambiente und gute Gerichte.
Roadtrip Friaul – was du noch alles sehen kannst
Du möchtest den Roadtrip Friaul noch nicht in Triest beenden? Dann empfehle ich dir einen Abstecher in den Karst. Hier kannst du entlang der alten Trockenmauern herrliche Wanderungen unternehmen, Weingüter besuchen und Weine besuchen. Wir fahren entlang der slowenischen Grenze zurück nach Österreich. Mit einem Abstecher in die Goriška Brda oder das Vipava-Tal.
Reisen nach Friaul: Wo die italienische Region liegt und was dazu gehört
Touristisch heißt die Region eigentlich Friaul-Julisch-Venetien. Diese liegt im Nordosten Italiens an der Grenze zu Österreich und Slowenien. Im Süden reicht die Region über die adriatische Küste bis kurz vor Venedig. In Kärnten lebe ich quasi mitten drin im Dreiländereck. Deshalb sind die Grenzen für uns sowieso fließend. Mal ein Tag zum Baden nach Grado, kurz mal Pizza essen in Tarvis, zwischendurch zum Shoppen nach Udine oder zum Kaffee trinken nach Triest. Ich persönlich mache das gerne in den Nebensaisonen – wenn im Frühling in Miramare und Duino alles zu blühen beginnt, wenn die Oliven und der Wein erntereif im Herbst zu Boden hängen, wenn im Winter die mittelalterlichen Gassen noch mystischer wirken.
Hotels und Unterkünfte in Friaul
Die geografische Nähe möchte ich nicht mehr missen. Aber auch wenn der Weg nach Hause relativ kurz ist, schätzen wir es, in Friaul zu übernachten. Besonders heimelig ist es in kleinen Hotels, Ferienhäusern oder sogenannten Agriturismo. Das ist ein Bauernhof oder landwirtschaftlicher Betrieb, der Unterkünfte vermietet.
Was du in und rund um Friaul noch alles erleben kannst
- Die 13 schönsten Dörfer in Friaul – Landpartie auf Italienisch
- Heimatliebe hoch 3: Leben im Dreiländereck Kärnten-Friaul-Slowenien
- Blumenfrühling in Friaul: Ausflugstipps für Gärten und Schlösser
- Wandertipps Friaul: die schönsten Naturwege
- Lost Places in Friaul
- Herbstliche Radtour in Friaul – von Venzone entlang der Rogge nach Udine
- Italien: Schlösser und Gärten in Friaul
- Norditalien: 20 Tipps von Reisebloggern für den Urlaub
- Shoppingtrip Triest – Zeitreise durch Cafés und Shops
- Cividale del Friuli Sehenswürdigkeiten – die Top 10
- Ein Tag in Cividale del Friuli
- Winter in Cividale del Friuli
Dieser Beitrag ist auch Teil des Round-Ups von Ria on tour über „Die schönsten Roadtrips in ITALIEN“.
6 Comments
Hi Anita,
mein Freund und ich sind gerne mit dem Auto in Italien unterwegs. Vor allem Norditalien ist als Tipp ganz toll, da wir ganz im Süden und somit nicht wirklich weit weg wohnen. Danke für die vielen Geheimtipps!
Liebe Grüße
Kasia
Liebe Kasia, danke für dein Kommentar – ich freue mich, dass du in dem Beitrag ein paar neue Italien-Inspirationen gefunden hast. LG anita
Danke für die tollen Reisetipps! Norditalien ist wirklich relativ schnell zu erreichen, wenn im Süden von Deutschland wohnt, und hat viel zu bieten :-)
Liebe Denise, danke dir! Da hast du vollkommen recht … Liebe Grüße, Anita
Ganz toll. Ich liebe die Gegend dort auch. Es gibt immer wieder vieles zu entdecken. Es ist einfach wunderschön die Kunst des langsamen Reisens für sich zu entdecken.
Absolut, Wolfgang. In der Langsamkeit des Reisens liegt eine besondere Schönheit.