Kultur, Kulinarik und alles andere als karg: Der slowenische Karst ist ein echter Geheimtipp für Genussurlauber, Foodies und Naturliebhaber. (Werbung)
Von der österreichischen Grenze sind es nur ein paar Stunden im Auto bis in den slowenischen Karst hoch über dem Golf von Triest. Das Meer in Sichtweite. Mediterranes Klima. Unberührte Natur. Zu jeder Jahreszeit viele Möglichkeiten für Ausflüge, Wanderungen, Radtouren und Verkostungen. Und trotzdem ist die Region noch wenigen bekannt. Deshalb zeige ich dir 13 gute Gründe, warum sich ein Tagesausflug oder ein mehrtägiger Urlaub im Südwesten Sloweniens auszahlt.
Inhalt
1. Die Höhlen von Škocjan: UNESCO-Weltkulturerbe unter der Erde
Die Höhlen von Škocjan gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und sind für Besucher ein unvergessliches Naturerlebnis. Das Staunen über eine der größten unterirdischen Schluchten der Welt und der Fülle an Stalaktiten ist groß. Unterirdisch geht es dem Fluss Reka entlang durch den ersten Teil der Höhle. Ganz neu ist der für Besucher erschlossene Pfad im Hanke-Kanal. Dabei geht es entlang eines mehr als 120 Jahre alten Weges durch den schmalen Wasserkanal mit spektakulären Ausblicken. Ein historisches Erlebnis mit durchaus ein wenig Nervenkitzel.
2. Heimat der weißen Pferde: die Wiege der Lipizzaner
Das Gestüt Lipica gilt als das älteste europäische Gestüt, welches kontinuierlich die gleiche Rasse von Pferden züchtet. Die Lipizzaner verkörpern den Stolz und die Tradition des slowenischen Karstes. Anmutig und stark. Die Schönheit und das Können der weißen Pferde lässt sich am besten bei einer der Vorführungen der Reitschule erleben. Darüber hinaus gibt es auf dem Gestüt viele weitere Erlebnisse – angefangen von geführten Touren bis hin zu eigenen Entdeckungen. Ideal für einen Ganztagesausflug oder mehrtägigen Aufenthalt.
3. Ganz schön romantisch: das mittelalterliche Štanjel
Ein Gesamtkunstwerk aus Steinen ist das mittelalterliche Štanjel. Als eine der ältesten Siedlungen im Karst hat es seinen ursprünglichen Charme bewahrt und besticht mit der innovativen Architektur von Max Fabiani. Sein berühmtestes Vermächtnis ist der Ferrari-Garten, der zur Villa Fabiani gehört und nicht nur Romantiker begeistert. Der Park in Terrassenform ist ein beliebter Ort für Hochzeiten und feierliche Veranstaltungen. Bei einer Führung durch Štanjel erfahren Besucher mehr über die spannende Geschichte des bezaubernden Ortes.
4. Einfach gut: die Karstküche
Wer den Karst besucht, muss einfach eine der vielen kulinarischen Köstlichkeiten der Region probieren. Allen voran der berühmte Karst-Schinken und andere feine getrocknete Fleischspezialitäten. Diese passen nämlich hervorragend zu einem Glas Teran, ein typischer Wein der Gegend. Schinken und Wein genießen Besucher direkt in den urigen touristischen Bauernhöfen. Zusätzlich begeistern die einheimischen Köche im Frühling und Herbst mit Spargel sowie unterschiedlichen Wildpflanzen, aus denen sie aromatische Gerichte zaubern.
Slowenischer Karst für Gourmets
Neben der bodenständigen Karstküche wird auch auf hohem Niveau gekocht: Zwei Köche sind von Michelin ausgezeichnet, zwei Restaurants gehören zu den Jeunes Restaurateurs d’Europe.
Michelin
- Bib Gourmand: Etna-Chef Igor Peresson
- Ruj-Chef Peter Patajac, Mahorčič-Chef Ksenija Krajšek Mahorčič
- Michelin Sustainability Award: Mahorčič-Chef Ksenija Krajšek Mahorčič
JRE:
- Restaurant Mahorčič
- Špacapanova hiša
5. Der Wein – vollmundig rot
Du liebst Rotwein? Wunderbar. Dann bist du im slowenischen Karst richtig. Denn hier gibt es viele kleine Weinkeller und Weingärten. Mein Tipp: Weinliebhaber folgen der Weinstraße, die über 170 Anbieter von lokalen Köstlichkeiten miteinander verbindet. Auch hier spielen der Rotwein Teran und der Schinken die Hauptrolle. Viele der erzeugten Produkte sind inzwischen herkunftsgeschützt. Immer wieder wird entlang der Weinstraße an Feiertagen oder bei Veranstaltungen gemeinsam gefeiert. Den ganzen Sommer über gibt es Verkostungen, Führungen in Weinkellern und kulinarische Erlebnisse.
6. Radtour zu den süßen Früchten von Brkini
Mitten in den Hügeln des slowenischen Karst gibt es im Frühling einen duftenden Blütenteppich. Brkini ist bekannt für seine Äpfel und Pflaumen. Nach traditionellen Rezepten bereiten die Bewohner hier den Pflaumenbrand namens „Slivovec“ zu. Auf den Höfen können Besucher aber auch köstlichen Apfelsaft, Strudel und Pflaumenknödel genießen. Die Kalorien lassen sich danach bei Radausflügen leicht wieder los werden. Dabei geht’s durch abwechslungsreiche Landschaften und unberührte Natur – mit ganz viel Ruhe.
7. Wandern zwischen Trockenmauern
Charakteristisch den slowenischen Karst sind die langen Trockenmauern, die schützend rund um die Dörfer angelegt sind. Seit 2018 gehören diese zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Wer mehr über die alte Tradition der Steinverarbeitung und die Karstarchitektur erfahren möchte, sollte sich Zeit nehmen für das „lebendige Museum des Karstes“. Das ist ein Themenweg über die verschiedenen Karstphänomene, der auch bei der Schauhöhle Vilenica vorbei führt. Diese gilt als eine der ältesten touristischen Höhlen Europas. Weiters kreuzt der Wanderweg den Alpen-Adria-Trail. Läufer kennen die Gegend durch den Karst-Marathon, Wanderer können vielen verschiedenen markierten Wegen folgen. Einer davon ist der ausgezeichnete Weg des Friedens, welcher den Pfaden aus dem Ersten Weltkrieg folgt.
8. Beste Aussicht genießen: Friedensdenkmal Cerje
Während des Ersten Weltkrieges war der slowenische Karst geprägt durch die Isonzoschlachten. Ein steinerner Aussichtsturm erinnert an diese Zeiten und gilt heute als imposantes Friedensdenkmal. An sonnigen Tagen kann hier von den Alpen bis ans Meer geblickt werden. Tipp: Der Aussichtsturm Cerje ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen in die malerischen Karstmoore!
9. Mystische Vergangenheit in der Natur erleben
Im mystischen Park können bei zwölf verschiedenen Stationen die Legenden der Ureinwohner aufgespürt werden. Geheimnisse der Großmütter, der Drache Lintver, geheimnisvolle Höhlen und eine bunte Welt der Fantasie begegnen einem. Für den Spaziergang durch den Park kann der gut markierte Babina- oder Lintver-Weg gewählt werden. Es ist auch möglich, die wunderschöne Landschaft mit dem Rad zu erkunden. Über eine App werden Geschichten und Wissenswertes vermittelt, zusätzlich gibt es geschnitzte Skulpturen mit mythischen Motiven und Figuren aus alten Erzählungen.
10. Gartenreise in den Karst: Botanischer Garten Sežana
Jahrhundertealte Zedern, Buchsbaum-Kreise, blühende Pergola und Palmen – der botanische Garten Sežana ist ein Schmuckstück der Gartenarchitektur und in Anlehnung an Schloss Schönbrunn gestaltet worden. Die Anfänge des Gartens gehen auf das Jahr 1848 zurück. Damals pflanzte die Triestiner Familie Scaramadé neben ihrer Villa Pflanzen aus der verschiedenen Teilen der Welt. Heute umfasst die Sammlung an die 170 Pflanzenarten und etwa 700 Pflanzen. Eine Inspiration für alle Gartenliebhaber!
11. Ausflug aufs Land
Heute leben mehr als 300 Schmetterlingsarten im Karst. Eines von vielen Beispielen, wie der Karst seine außergewöhnliche Artenvielfalt bewahrt. Wer tiefer ins Landleben eintauchen möchte, bucht einen Tag auf dem Bauernhof. Für Familien ein tolles Erlebnis!
12. Den Duft des Lavendels erleben
Aber auch die blühenden Lavendelfelder sind für viele ein echtes Highlight im slowenischen Karst. Ein Besuch beim größten Lavendelbauer in der Region können Besucher in duftende Welten eintauchen und mehr über Lavendelproduktion, Destillation von ätherischen Ölen sowie Kosmetik erfahren.
13. Kleine, nachhaltige Hotels
Den üblichen Massentourismus gibt es im Karst nicht. Stattdessen heißen die Einheimischen Gäste in kleinen Boutique-Hotels, auf touristischen Bauernhöfen, in liebevoll gestalteten Ferienwohnungen und Zimmern willkommen. Das macht den Urlaub so schön heimelig und vertraut. Zwei konkrete Tipps wären zum Beispiel im Hotel B&B Kogoj oder das Biohotel St. Daniel. Das ist auch eines der zertifizierten „grünen“ Unterkünfte. Der slowenische Karst engagiert sich, wie Slowenien überhaupt, im nachhaltigen Tourismus.
Wann solltest du am besten in den slowenischen Karst reisen?
Natürlich gibt es im Sommer die meisten Veranstaltungen und buchbaren Erlebnisse. Aber der slowenische Karst ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Auch im Frühjahr, Herbst und Winter tut das mediterrane Klima Körper, Geist und Seele gut.
Slowenische Karst: Welche Events es gibt
Das ganze Jahr über gibt es im slowenischen Karst Festivals und Events. Im Frühling wird die Saison mit dem „Wild Tastes of the Karst“-Festival gestartet. Im Mai wird im Gestüt Lipica 441. Geburtstag gefeiert. Beim „Karst Gmajna“-Festival im Frühling und Herbst gibt es Einblicke in das Natur- und Kulturerbe mit Touren, Wanderungen und Workshops.
Das „Gledanica“-Festival verbindet die Festungen vom Karst bis in die Kvarner-Region. Alles dreht sich dabei rund um die bedeutende Eisenzeit. Im August wird das 50. Jubiläum des „Teran and Proscuitto“-Festivals gefeiert, gefolgt von einem kulinarischen Fest im September rund um die Früchte von Brikini. Im November wird der Martinstag mit vielen Veranstaltungen zelebriert.
Im Dezember wird der Karst mit Lichtern herausgeputzt. Diese sind häufig in Form eines Kreises und symbolisieren als Rad das Leben. Traditionell werden in der Weihnachtszeit auch Krippen in Štanjel aufgestellt.
Der Beitrag wurde ermöglicht durch Visit Kras.
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