Auf über 1.300 Meter Seehöhe legt sich die Schönheit Tirols zu Füßen – im Natur- und Kulturhotel Grafenast sogar bei Nacht.
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Urlaub in Tirol – gut schlafen und weit blicken
Mit Hotels ist wie mit der Liebe. Manchmal schlägt Amor auf den ersten Blick zu. Ohne wenn und aber verfällt man den Charme eines Hauses. Manchmal ist man sich auf Anhieb sympathisch und weiß zugleich, die große Liebe wird es wohl nie werden. Und manchmal kommt die Liebe schleichend, über Umwege, aus der Entfernung.
Das Natur- und Kulturhotel Grafenast will langsam erobert werden. Es erschlägt einem bei der Ankunft nicht gleich mit Herzlichkeit oder gar jugendlicher Schwärmerei. Nein, es gibt erst nach und nach seine innere Schönheit preis. Vielleicht ist es die altersbedingte Zurückhaltung. Immerhin blickt es auf ein langes Leben zurück: Bereits 1890 war die Wiese als „Grafenaste“ bekannt.
1936 legte dann der Aussteiger Toni Unterlechner den Grundstein für den heutigen Gast- und Beherbergungsbetrieb. Freilich hat sich im Laufe der Zeit vieles verändert. Aus der einstigen Rodelhütte – die Stube aus 1907 ist nach wie unverändert und ins Restaurant integriert – wurde ein Hotel, das sich ganz dem Biogedanken verschrieben hat.
Das Wasser kommt frisch aus drei Quellen, Cosmo Photon Pyramide & Co. schützen vor Elektrosmog und schädlichen Erdstrahlen. W-LAN ist tabu, Fernseher aus dem Zimmer verbannt – wobei beides keine Sekunde vermisst wird. Als Alternative dazu gibt es ja das natürliche Fernsehen – der Blick aus dem Panoramafenster. „Manche kommen nur des Blickes wegen“, verrät Peter.
Stundenlang konnte man im Bett liegen, den Zirbenduft durch die Nase ziehen, dem melodischen Gebimmel der Kuhglocken lauschen und ins Tal schauen.
Der Weitblick ist einmalig und reicht bis nach Innsbruck, eingerahmt von schroffen Felsenketten. Sogar nachts lässt einem Panorama nicht mehr los: Hunderte gelbe und blaue Lichter liegen wie ein funkelnder Teppich aus Swarovski-Steinen zu den Füßen. Eine eigene Kristallwelt, aber eben ganz natürlich, wie das gesamte Haus.
Die Zimmer sind modern mit Vollholz und Schurwollteppichen ausgestattet, in der Kräuterstube hängen Kamille und Schafsgarbe nicht nur von der Decke, sondern können auch von elf bis 22 Uhr kostenlos getrunken werden.
Der Saft in der Steckdose ist öko und im Sinne des Teilengedankens kann an der Rezeption vom Rucksack bis zum Tourenski alles Mögliche ausgeborgt werden. Skipiste und Sessellift sind nur ein paar Gehminuten entfernt.
Ausflüge in der Umgebung – Kellerjochbahn Tirol
Im Sommer geht’s mit der Kellerjochbahn hinauf zu vielen Wandermöglichkeiten. Eine kleine Jause kann man sich beim Frühstücksbuffet mitnehmen, das unter anderem auch Frisches aus dem eigenen Garten anbietet. Nach der Wanderung kann man noch im Pool planschen oder im roten Saal zwischen zwei Buddhas meditieren. Neu sind Waldjurte und Hamam zum Entspannen.
Kunst ist in jeder Ecke präsent. Kunstvoll angerichtet sind die vier Gänge am Abend. Linsengemüsetatar auf Brot und Salat, Gemüsesuppentopf mit Dinkelpasta, Kirchererbsen-Ratatouille oder Tafelspitz und Topfennockerln in Obstsuppe – die Küche ist leicht und kreativ.
Allerdings braucht die Küche ihre Zeit. Eineinhalb bis zwei Stunden müssen fürs Abendessen eingeplant werden. Genügend Zeit also, um noch einmal den Panoramablick ins Tal zu genießen und zu überlegen, ob aus Freundschaft nicht irgendwann so etwas Liebe werden kann.
Drei Ausflugstipps rund um den Pillberg:
Mit der Kellerjochbahn hinauf in luftige Höhen und die Aussicht genießen.
Kunstvolles am Weg der Sinne entdecken und erleben.
Stadtbummel durch Schwaz – mit der beeindruckenden Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, dem Franziskanerkloster und dem Kreuzgang, dem Fuggerhaus und der Burg Freundsberg. Zum Shoppen geht’s ab in die Stadtgalerien.
Fotos: Anita Arneitz & Matthias Eichinger
Die Reise wurde unterstützt von den Fabelhaften Hotels.
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