15 Fragen, 15 Antworten vom Lifestyle-und Fashionblog Sunglasses and Peonies

Lesezeit: 8 Minuten

Die Klagenfurterin Bianca Grubelnik schreibt auf ihrem Fashion- und Lifestyleblog Sunglasses and Peonies über Mode, Travel und alle anderen Themen, die ihr am Herzen liegen. Im Interview spricht sie Tacheles über Reichweite, Kooperationen und worauf es beim Bloggen wirklich ankommt.

Interview mit Bianca vom Fashion- und Lifestyleblog Sunglasses and Peonies

Lesezeit ca. 20 min.

Fashion- und Lifestyleblog SunglassesandPeonies, Tipps fürs Bloggen
Bianca will sich 2018 wieder verstärkt auf regionale Inhalte konzentrieren. Foto: Privat.

Wie bist du auf die Idee gekommen zu bloggen?

Bianca Grubelnik: Die Idee einen Blog zu gründen, gab es tatsächlich schon einige Jahre davor. Jedoch fehlte mir immer eines: der Mut! Ich würde sogar sagen, dass ich schon seit 2010 den ersten Bloggerinnen gefolgt bin und sich schon zu diesem Zeitpunkt der Traum in meinem Kopf breit machte, denn zu diesem Zeitpunkt kaufte ich mir auch mit meinem selbstverdienten Geld als geringfügige Aushilfe meine erste Spiegelreflexkamera.

Wann hat der Blog gestartet und wie hat er sich entwickelt? Was sind Schwerpunkte und Erfolge?

Erst einige Jahre später dann im Feber 2016 verwirklichte ich mir endlich meinen Traum von Sunglasses and Peonies! Noch heute bekomme ich Gänsehaut, wenn ich diese Worte hier schreibe… 2016 gab es ja tatsächlich schon einige andere Blogger und ich war mir nicht sicher, ob es denn auch gut ankommen würde. Ich hoffte einfach nur, dass mind. 10 Leute meinen Blog lesen würden… Aber sehr schnell merkte ich, dass meine Bedenken absolut unbedeutend waren! Schon in den ersten Monaten durfte ich tolle Kooperationen (damals noch auf Produktbasis) machen und merkte, dass mein Blog und meine Art diesen zu befüllen, anscheinend sehr gut ankam. Besser als ich es mir jemals erträumt hätte. Ich wollte einfach Schreiben, Outfits posten und meine ganzen Leidenschaften mit einigen Menschen teilen. Das sich daraus mal Kooperationen ergeben würden, daran hatte ich absolut nicht gedacht! Ich schreibe über Mode, Travel, und all die Themen, die mir am Herzen liegen. Ab und zu findet man einen sehr persönlichen Beitrag am Blog, wo ich über die Zukunft schreibe oder auch mal über Ängste und Veränderungen. Dann gibt es auch mal wieder einen Beitrag über meine aktuellen Lieblingstaschen oder Reiseziele, die auf meiner Bucket Liste stehen. Auch das Thema Reisen hat einen sehr großen Platz auf meinem Blog eingenommen, ganz unerwartet! Aber ich liebe das Reisen und es macht total viel Spaß fremde Länder oder neue Hotels bereisen zu dürfen.

2018 soll der Fokus auch wieder mehr auf Kärnten und den Wörthersee liegen.

Meine Zielgruppe ist definitiv sehr vielfältig. Ich möchte aber einfach Menschen ansprechen, die sich für Themen, wie Alltagsmode, Reisen und persönliche Themen interessieren. Für mich ist einfach nur wichtig, dass der Leser einen Mehrwert hat und gerne zurück auf meinem Blog schaut.

Warum betreibst du den Fashion- und Lifestyleblog?

Wie schon oben erwähnt, ist das Schreiben eine sehr große Leidenschaft von mir. Auch das Fotografieren und alles drum herum, machen mir wahnsinnig viel Spaß. Es ist ein wunderschöner Ausgleich zu meinem Alltag, der noch dazu so viel positiven Anklang findet. Täglich erreichen mich Nachrichten meiner Leser über Instagram oder meinen Blog, die mir das Gefühl geben, dass sie mir gerne bei meinem täglichen Wahnsinn folgen.

Wie viel Zeit investiert du darin?

Das wüsste ich manchmal selbst gerne. Vielleicht sollte ich mal mitstoppen nur für eine Woche… aber ich denke, dass das Bloggen mit Social Media Postings uvm, um die 30 Stunden in der Woche ein nimmt.

Was macht für dich einen richtig guten Blog aus?

Regelmäßigkeit, Abwechslung und vor allem Themen, die mich berühren und beschäftigten. Vor allem sollte auch die richtige Mischung aus allen Themen und gesponserten Beiträgen beinhaltet sein.

Was ist den Beruf oder anders, womit finanzierst du dir dein Leben?

Bis vor kurzem habe ich noch mein Leben durch einen Job in einer Social Media Agentur finanziert. Diesen habe ich aber aufgelöst, da die Arbeit als Social Media Beraterin in Kärnten momentan nicht mehr beinhaltet wie Facebook Postings. Davor habe ich 8 Jahre schon im Handel gearbeitet (vielleicht auch daher meine große Leidenschaft für Mode und tolle Alltagskombis) und diesen Job habe ich nun mit viel Freude wieder angenommen. Jedoch arbeite ich nur Teilzeit, da ich eben meinen Blog auch sozusagen als Neben- bzw. Vollzeitjob ausführe. Sozusagen finanziere ich mir also mein Leben durch meinen Teilzeitjob im Handel und mit dem Bloggen.

Wie sieht ein typischer Tag im Leben einer Bloggerin aus?

Ich denke, dass es einen typischen Tag im Leben einer Bloggerin gar nicht gibt. Jeder Tag ist anders und genau das liebe ich wohl auch an meinen 3 Aktivitäten (nebenbei mache ich auch noch mein Bachelorstudium aus Wirtschaft und Recht fertig). Ich bin einfach keine Person, die einen 9-17 Job täglich ausführen möchte. Es würde mir einfach nicht glücklich machen. Aber um zurück zu kommen, zum typischen Tag einer Bloggerin: Wenn ich nicht arbeite oder auf der Uni sitze, dann sieht der Tag bei mir meistens so aus: Blick auf meine To-Do Liste, die tatsächlich jeden Abend für den nächsten Tag geschrieben wird, dann werden meistens als Erstes alle E-Mails beantwortet, die meistens von 1 oder maximal 2 Tage gesammelt werden und gleich markiert werden, sodass nichts vergessen werden kann. Dann stehen meistens Beiträge an, die entweder geshootet, produziert, geschrieben, final gelesen oder gepostet werden müssen. Ich arbeite seit knapp 2 Monaten an einem fixen Content Plan, der relativ gut bisher eingehalten wurde. Natürlich kann es aber mal vorkommen, dass ein Beitrag 1-2 Tage später online geht, wenn es sich um keinen Beitrag für einen Kunden hält. Der Grund für einen Content Plan war es, dass die Regel von 30% gesponspert und 70% not sponsored eingehalten wird. Abgesehen davon, dass die gesponserten Beiträge sowieso nur Beiträge sind, die 100% zu mir und meinem Blog passen, angenommen werden, möchte ich trotz allem nicht zu viel „Werbung“ auf meinem Blog schalten. Rechnungen werden geschrieben und regelmäßig die Buchhaltung betreut, sodass ich am Ende des Jahres nicht zu viel zu tun habe. An einem anderen Tag bin ich dann aber zum Beispiel wieder bei einem Termin in der Stadt und gehe danach Fotos machen, da ist wirklich jeder Tag anders.

Worüber schreibst du am liebsten?

Ich liebe die persönlichen Texte und meine Leser lieben diese auch. Aber auch meine Reiseberichte machen wir wahnsinnig viel Spaß. Und wenn wir tolle Outfits geshootet haben und das perfekte Licht einfangen konnten, dann könnte ich auch nicht glücklicher sein.

Also eigentlich macht mir alles Spaß, was meinen Blog betrifft…

Dein schrägstes Blogerlebnis?

Huch, nun musste ich aber tatsächlich etwas länger nachdenken. Wobei eigentlich lag es auf der Hand: Eine meiner engsten Freundinnen habe ich über Social Media kennengelernt und noch heute greifen sich Bekannte oder befreundete Blogger auf den Kopf, wenn wir ihnen unsere Story erzählen. Steffi von leoandotherstories.com kannte ich tatsächlich NUR über Instagram. Wir verstanden uns auf Anhieb gut, hörten uns dann auch regelmäßig über Whats App und quatschten stundenlang. Also lud ich sie einfach so, nach Klagenfurt zu mir ein: und einige Wochen später schlief eine eigentlich wildfremde Person auf unserer Couch. ; ) Aber wir merkten beide schon in den ersten Minuten, dass es die richtige Entscheidung war.

Woher nimmst du neue Ideen für Postings und Beiträge?

Meine Ideen kommen im Schlaf, auf der Couch oder während der Arbeit. Ich notiere sie mir dann sofort und kreiere daraus meinen Content Plan. Oft beschäftigen mich aber auch bestimmte Themen, wie vor kurzem eine Veränderung. Über diese Thematik habe ich dann auf meinem Blog geschrieben, und mir meine Gefühle von der Seele geschrieben! Steht ein Urlaub bevor, kaufe ich sehr gerne auch mal wieder ein: dann gibt es auch mal wieder eine kleine Cravings Liste auf dem Blog.

Es gab seitdem ich blogge, noch nie einen Moment, indem mir eine Idee für einen Beitrag gefehlt hätte. Ganz im Gegenteil: ich hätte gerne noch mehr Zeit, um all die Beiträge zu schreiben, die mir im Kopf herum schwirren.

Welche Social Media Kanäle sind für dich wichtig?

Hier würde ich sagen, dass vor allem Instagram mit der Instagram Story momentan an 1. Stelle steht. Aber auch ganz viele Leser kommen über Facebook. Pinterest ist für mich in Bezug auf den Blog noch ein bisschen eine Schwachstelle und hier möchte ich mich 2018 noch gerne mehr damit beschäftigen und auseinandersetzen.

Wie oft postest du da etwas?

Meine Instagram Story wird täglich bespielt. Ich nehme meine Follower/Leser mit durch meinen Alltag, der eben immer sehr abwechslungsreich ist. Auf Instagram wird auch eigentlich täglich mind. 1 Foto gepostet. Auf Facebook habe ich leider noch nicht die Regelmäßigkeit hinein bekommen, die ich mir wünschen würde. Auch hier sollte eigentlich jeden Tag mind. 1 Beitrag online gehen. Ich möchte aber auf keinen Fall, dasselbe Foto von Instagram auf Facebook reposten. Es soll wirklich ganz abgetrennt von Instagram bespielt werden… ein weiteres Ziel für 2018.

Blogbeiträge gehen im Schnitt 1-2 pro Woche online!

Wie wichtig sind für dich Reichweite, Likes und Follower?

Der wichtigste Faktor für mich, ist die Reichweite, Klicks und Leser meines Blogs. Das ist einfach mein Medium, auf das ich mich 100% konzentriere. Ich sehe mich auch als keine Influencerin, sondern wirklich Bloggerin. Natürlich freue ich mich auch, wenn ich sehe, dass mein Instagram wächst und ich täglich neue Follower begrüßen darf. Jedoch glaube ich, dass ich in der Zeit des Follower-Kaufes mit den „großen“ Accounts nicht mithalten kann bzw. will. Wobei ich die Hoffnung noch nicht aufgebe, dass die Unternehmen/Hotels uvm. Sich im Jahr 2018 mehr mit den tatsächlichen Lesern/Followern der Influencer auseinandersetzen und auch mal kleineren Accounts die Chance geben. Wobei natürlich darf ich mich nicht beschweren, ich durfte schon mit wahnsinnig tollen Marken zusammenarbeiten, die sich für mich entschieden haben, und nicht für die Influencerin mit +100k….

Welche Trends sieht du im Onlinebereich? Was wird aus deiner Sicht in Zukunft stärker ein Thema werden?

Ich denke, dass der Trend immer weiter zu Videos gehen wird. Aber auch wieder back to the roots: zu klassichen Blogs, die einfach nur gerne schreiben. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was uns in den nächsten Jahren erwartet und bin bereit für Neues und vieles Altes.

Deine fünf ultimativen Tipps für alle, die selbst mit einem Blog starten wollen?

  • Ich kann mich noch gut erinnern an eine Bloggerin, die mich nach einer Woche ihres Daseins nach möglichen Kooperationen und gratis Produkten gefragt hat. Der erste wichtigste Punkt ist daher: NICHT zum Bloggen beginnen, weil man damit Geld verdienen möchte bzw. Gratis Produkte absammeln möchte. Die Leser werden es spätestens nach ein paar Monaten merken. Und wenn die Leser ausbleiben, bleiben es auch die Kooperationspartner.
  • Man sollte auch auf jeden Fall genügend AUSDAUER mitbringen. Aber nicht auf eben die oben genannten möglichen Kooperationen bezogen, sondern vor allem auf die Leser und die Klicks. Wenn man nicht unbedingt eine Caro Daur ist, wird man nicht über Nacht berühmt und es dauert Monate, um sich eine große Leserschaft aufzubauen.
  • Hier kommen wir auch schon zum nächsten wichtigen Punkt: REGELMÄßIGKEIT und ZEIT. Wie ich oben schon geschrieben habe, brauche ich ca. 30 Stunden pro Woche für 1-2 Blogpposts und die gesamte Arbeit, die sich herum befindet. (Die aber teilweise für viele nicht erkennbar ist). Man sollte also von Anfang wissen, dass es sehr viel Zeit einnimmt und ob dies mit dem Job kombinierbar ist.
  • Sollte es dann tatsächlich zu Kooperationen kommen, ist es sehr wichtig, sich nicht unter dem WERT zu verkaufen. Am Anfang bzw. bis noch vor ein paar Monaten habe ich mich viel zu oft, unter meinem Wert verkauft. Denn auch wenn ich am Anfang noch nicht all zu viele Leser und Klicks hatte, hatten diese Leser, die ich ja schon hatte, trotz allem einen Wert. Dieser wurde leider nicht immer geschätzt. Solltet ihr also von einem Unternehmen angeschrieben werden, verlangt ruhig auch etwas für eure ARBEIT! Ihr müsst ja auch Fotos produzieren, Zeit in tollen Text Content investieren und vieles mehr. Aber bleibt natürlich realistisch. Solltet ihr euch schwer tun, was ihr so verlangen könnt, dann schaut unbedingt in nächster Zeit auf meinem Blog. Ich möchte auch gerne eine Kategorie mit Blogger Tipps einführen.
  • Der nächste Punkt ist eher eine persönliche Einstellung von mir: Das Bloggen sollte euch Spaß machen, ihr solltet gerne auf neue und fremde Menschen zugehen bzw. kennen lernen. Seid immer ehrlich und offen für neue Projekte, aber bleibt euch vor allem immer TREU!!!

15 Fragen, 15 Kärntner Blogger antworten – mehr über das große Interview-Special und viele weitere Tipps findest du hier.

 

 

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