Viva la Mexico! „Unlimited horseriding“ zwischen tausenden Kakteen: Ein Erfahrungsbericht über den Reiturlaut in Mexiko von Gastautorin Karin Schafler.
Inhalt
Auf zum Reiturlaub in Mexiko
Abflug nach Mexiko. „Bring mir einen Tequila und einen Sombrero mit“ – mit diesen Worten werde ich am Flughafen Graz verabschiedet. Auf geht’s in ein für mich noch unbekanntes Land. Ziel der Reise: Rancho Las Cascadas. Grund meiner Reise: „Unlimited Horseriding“, was die Ranch ihren Gästen auf ihrer Website verspricht. Ich bin gespannt. Ein bisschen Glück gehört zum Reisen immer dazu. Beim Hinflug bekomme ich den Sitz beim Notausgang zugeteilt. Das heißt: Beinfreiheit! Es fängt gut an.
Ankunft in Mexiko City
Pünktlich nach Ankunft in Mexiko City holt mich ein Mitarbeiter der Ranch beim vereinbarten Flughafen-Ausgang ab. Von der 1 ½-stündigen Fahrt nach San Agustin Buenavista bekomme ich nicht mehr viel mit – der 11 Stunden-Flug hat mich doch geschafft. Nur dass es eine Wohltat ist, dem wahnsinnigen Verkehr von Mexiko City immer weiter hinter sich zu lassen. Der Landeanflug auf Mexiko City war beeindruckend wie erschütternd zugleich. Noch nie zuvor habe ich so eine riesige Stadt von oben gesehen – es bot sich ein Bild, als hätte man Millionen von Legosteine nebeneinander gelegt, ohne Spalten dazwischen, die Luft zum Atmen lassen.
Willkommen auf der Ranch
Zum Glück stimmen bald die ersten großen Kakteen am Straßenrand auf das ländliche Mexiko ein.
Es ist immer wieder spannend, wenn man nachts am Reiseziel ankommt und am nächsten Morgen die Vorhänge seines Hotelzimmers öffnet. Erwartungsvoll tue ich das: Kakteen und rote Erde lassen nicht daran zweifeln: ich bin angekommen!
Der erste Rundgang um die Ranch hält noch viele weitere Überraschungen für mich bereit: Der wirklich große Pool quasi direkt vor meinem Zimmer, die terrassenförmig angelegte „Chilling area“ mit Yoga-Pavillon und der rauschende Wasserfall – naja, hätte ich doch bei vorhandenen Spanischkenntnissen ahnen müssen: Las Cascadas – ganz klar!
Wo Pferde die Hauptrolle spielen
Natürlich statte ich auch schon den Pferden der Ranch einen Besuch ab und die Hunde von der Ranch folgen mir wie neue Freunde auf Schritt und Tritt. Hund- und Pferdeliebhaber-Herz – was willst du mehr.
Tequila heißt mein erstes Pferd, das ich von der insgesamt 18-köpfigen Herde reiten darf. Dieser Name ist leicht zu merken, denke ich mir. Und los geht’s.
Wir verlassen die Ranch nur ein paar Schritte entlang der asphaltierten Straße und schon biegen wir ab ins „Grüne“ – und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich bin überrascht, wie viele saftig grüne Wiesen neben den Ackerflächen, wo vor allem Mais angebaut wird, die Landschaft prägen. Denkt man bei Mexiko doch eher an trockene, staubige Erde. Aber wir sind hier halt auf 2.100 Meter Seehöhe, was der Region hier das ganze Jahr ziemlich ähnliche Temperaturen und mehr Niederschlag beschert. Aber bis zum Ende erlebe ich keinen einzigen Regentag, nur ein paar Schauer abends oder in der Nacht. Guter Sonnenschutz ist auf dieser Höhe jedenfalls angebracht.
Cowboyfeeling im Sattel
Zurück zu Tequila: Nach ein paar Minuten Schritt wagen wir bereits den ersten „Canter“ und sofort stellt sich „der 7. Himmel auf Erden“ ein. Das unbeschreibliche Freiheitsgefühl – oder „Cowboyfeeling“ – wie ich es gerne nenne.
Kein Reitwegenetz, an das man sich halten muss, offenes Land, soweit das Auge reicht, nur kleine Häuser dazwischen .. und abertausende Kakteen. Yippieiyea – der Alltag liegt bereits am 1. Reittag ganz weit hinter mir.
Reitausflüge von der Ranch
Und mit jedem Tag auf der Ranch genieße ich die Reitausflüge immer mehr. Nach vier Pferden habe ich schnell meine beiden Favoriten gefunden: Navacho – einen liebevollen Criollo-Wallach, der mich mit seinem weichen Galopp ans Ende der Welt tragen könnte.
Und Aramis, der hübsche schwarze Hengst, der seine Energie gut im Griff hat und ebenso perfekt auf jede kleinste Hilfe reagiert. Geritten wird hier auf mexikanischen Sätteln, die sich nur in wenigen Details von unseren herkömmlichen Westernsätteln unterscheiden.
Reiturlaub in Mexiko – hält, was er verspricht
„Unlimited horseriding“ ist hier wirklich kein leeres Versprechen: ich reite jeden Tag drei Stunden am Vormittag, 1 ½ Stunden am Nachmittag und auch 6-stündige Ganztagesritte sind dabei. Zu Mittag macht man dann in einer kleinen „taberna“ Rast, wo natürlich typisch mexikanische Gerichte wie Enchiladas auf den Teller kommen.
Die „Wranglers“, wie die sympathischen Reitguides hier genannt werden, sprechen zum Glück auch Englisch und helfen bei allen Fragen weiter.
Entspannen im Pool und bei gutem Essen
Neben dem Reiten genieße ich als Ausgleich meine Schwimmlängen im Pool und freue mich, dass ich hier auch endlich Zeit zum Lesen finde. Vom Frühstück bis zum Abendessen wird man auch kulinarisch so richtig verwöhnt. Danach gönnt man sich einen Tequila oder einen perfekt gemixten Cocktail Margarita an der Bar und spielt eine Runde Billard. Was für ein Leben! Daran könnte man sich gewöhnen.
Ausflug nach San Miguel
Da ich ja volle zwei Wochen hier bin, ladet mich Uschi, die Ranchbesitzerin, auf einen Ausflug nach San Miguel ein, wo sie gerade ein neues Hotel eröffnet.
San Miguel zählt zu den schönsten Städten Mexikos. Das kleine Städtchen mit rund 80.000 Einwohnern bezaubert ihre Besucher mit den gepflasterten Straßen, mit Bäumen versehenen Höfen und vielen architektonisch interessanten Gebäuden.
Ich gebe mich einem Tag der Shopping-Lust hin und genieße die Abwechslung. Gleichzeitig steigt schon wieder die Sehnsucht nach „meinen Pferden“ und den täglichen Ausritten. Zum Glück bleiben mir noch weitere sieben Tage …
Doch Uschi verrät mir, dass es auch in ihrem neuen Hotel Pferde geben wird. Vielleicht mein Reiseziel im nächsten Jahr?
Lohnt sich der Reiturlaub in Mexiko?
Rückblickend war der Aufenthalt in der Rancho Las Cascadas für mich eines der schönsten Reiturlaube, die ich jemals gemacht habe. Viva la Mexiko – ich komme sicher wieder!
Weitere Informationen: https://www.rancholascascadas.com/
Text und Fotos: Karin Schafler (Kontakt: k.schafler@gmail.com)
Reiturlaub in Europa
Der Trip nach Mexiko war für Karin nicht der erste Reiturlaub. Hier erfährst du mehr von ihren anderen Ferienerlebnissen auf dem Sattel:
Reiturlaub in der Toskana: eine Woche unterwegs auf einem Muli
Reiturlaub in Italien: Auf einem liebenswerten Dickschädel von Rimini nach Bivignano
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